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Zum Fall Assange würde ich doch gerne noch auf eine zweite Person hinweisen, welche von der Welt weitgehend ignoriert wird.
Und zwar handelt es sich dabei um Ola Bini, Internetaktivist und Freund von Assange.

Bini, ein schwedischer Staatsbürger, wohnhaft in Ecuador, wurde in Quito am Flughafen verhaftet, am selben Tag wie Assange. Seither sitzt er in Ecuador im Gefängnis, ohne das gegen ihn Anklage erhoben worden ist. (Artikel vom Infospreber und von der New York Times )

Bis heute ist es auch nicht wirklich klar wieso er verhaftet wurde. Von offiziellen Seiten hört man nur schwammige Argumente, in der Form:

  • er hat Assange 14 mal in der Botschaft besucht (was auch stimmt, aber nicht illegal ist)

  • er hat geholfen die Telefone von Lenin Moreno zu "hacken" (soweit gibt es keine Beweise für dies)

  • er hat mehrere dutzend verschlüsselte Festplatten in seinem Besitz (dies mag eventuell stimmen, ist aber auch nicht illegal)

Diese persönlichen elektronischen Geräte von Bini wurden in Ecuador auch konfisziert und Teilweise an die USA weitergeleitet, aus dem offiziellen Grund, weil Ecuador nicht über die technischen Möglichkeiten verfügt um die Festplatten zu entschlüsseln.

All dies:

  • die plötzliche (illegale) Verhaftung des ecuadorianischen Staatsbürger Assange in der Botschaft in der UK,

  • das (illegale) übergeben der persönlichen Gegenstände von Assange an die Polizei in den UK / US,

  • die Verhaftung von Ola Bini in Ecuador am selben Tag,

  • ebenfalls das Aushändigen der verschlüsselten Festplatten von Bini an die USA,

  • die Erlaubnis von Ecuador an die USA, Bini in Ecuador zu verhören

  • die schwammigen Argumente von Ecuador für die Verhaftung von Bini

sowie der Fakt, das Ecuador zur selben Zeit und davor mit dem IMF und den USA am verhandeln war über ein relative grosses Darlehen von mehreren Milliarden, lassen an der ganzen Geschichte einen sehr faulen Geschmack hängen.

Es scheint kein Wunder zu sein, dass die Regierung in Ecuador wieder beste Freunde sind mit den USA (siehe auch die mögliche Stationierung von Flugzeugen der USA auf den Galapagos ).

In der Regierung von Ecuador scheint man für dieses Ziel auch bereit zu sein, "über Leichen zu gehen".

Für Ola Bini zumindest scheint die ganze Affäre zumindest momentan eine Pause einzulegen: Er wird heute / wurde heute aus dem Gefängnis entlassen, da die Staatsanwaltschaft (Prosection) nach über 70 Tagen nicht in der Lage war, eine Anklage zu erheben!

Somit hat Bini 70 Tage im Gefängnis gesessen und alle seine persönlichen Gegenstände konfisziert gehabt, ohne das je ein Grund vorgelegt worden ist, welcher überhaupt zu einer Anklage führen kann.

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Danke für die Ergänzungen!

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Ich möchte meinen Dank an die Republik aussprechen, dass der Teil über die USA und den Iran so neutral formuliert ist. Das ist keine Selbstverständlichkeit und hochgradig seriöser Journalismus.

Assange mag umstritten sein, an seinem Prozess hängt aber mehr dran als nur seine Person. Zum einen wie erwähnt der investigative Journalismus, zum anderen aber auch, ob Regierungsdienste ausserhalb demokratischer Kontrolle ein Eigenleben führen dürfen und Demokratie damit zur Farce degradieren.

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Vielen Dank! Wir bemühen uns, grade bei so hochgradig politisierten Situationen wie dem Konflikt zwischen dem Iran und den USA nicht aus der Ferne Partei zu ergreifen.

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