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Mit seinen Ausführungen zu Transgender ist er übrigens in guter Gesellschaft. Auch der Papst bezeichnet die "Genderideologie" als schlimmste Gefahr unserer Zeit. Nicht die Kriege, nicht der Klimawandel, nicht die Ungleichheit, nicht Hunger und Armut, nicht Rassismus, nicht Extremismus: "Genderideologie". Wer solchen Extremismus nicht unterstützt sollte dringend die katholische Kirche verlassen.

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Mensch
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„Er hat seinen Wohnsitz eben aus Deutschland in die Schweiz verlegt.“

Ist die Schweiz bald die Zentrale „der Verwirrten“? Nicht nur Reichsbürger und deren höchste Repräsentanten zieht unser Land magisch an. Auch die AfD- Spitze fühlt sich bei uns sehr wohl, genau genommen eine Deutsche, die in Deutschland selber über Ausländer herzieht, sie generell mit Messerstecher und Kopftuch identifiziert.

Jetzt folgt ihnen ein selbsternannter Geld- und Politikguru. Die Schweiz als Heimat von „Ich AG-Vertretern“. Hallo SVP, wäre das nicht ein Thema für euch? Nein Entschuldigung, ich habe nicht zu Ende gedacht. Die haben eine Geldlobby und sind willkommen. Mit Money kann man bei uns alles kaufen. Auch Akzeptanz.

Die Frage nach der Definition von Freiheit drängt sich als Gedanke ebenfalls auf (Studierende für die Freiheit Zürich). Meine persönliche Freiheit endet dort, wo die Freiheit eines anderen beginnt. Diese Definition von Rosa Luxemburg halte ich unverändert für einen wertvollen Ansatz.

Schweizer Studenten glauben jedoch, dass ein deutscher Staatsbürger bei uns - im öffentlichen Raum! - seine verwirrten und wissenschaftlich längst widerlegten Theorien verbreiten darf (Klimawandel) .

Was bei uns ebenfalls nichts verloren hat, ist AfD- Gedankengut. Davon haben wir selber genug, bei der SVP-Parteizentrale in Herrliberg, Domat/Ems und im Parlament. Wir brauchen keine Ausländer, die uns „aufklären“. Wer dessen Gedanken folgen will, soll die NZZ lesen, Blochers Verlagsprodukte konsumieren oder Bücher von Herrn Krall kaufen. Dann wird wenigstens nur persönliche Zeit und eigenes Geld verschwendet.

Alle anderen sind eingeladen gemeinsam über echte Sicherheit des Landes nachzudenken, in dem wir diese spezielle Form von Extremismus eingrenzen. Gibt es dazu keine Denkfabrik?

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Danke für diese pointierte Zusammenfassung!

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Warum rennen eigentlich seit Jahren die Medien vor allem und am liebsten den offensichtlich mental auffälligen bis pathologisch gestörten Typen hinterher und geben ihnen grosse Plattform? Man sieht doch, wohin das führt, mit Trump beispielsweise.
Nicht selten sind diese "Getriebenen" schlicht einfach Menschen mit Grundproblematiken, die es ihnen nicht möglich machen, eine differenzierte Sicht und erwachsene Handlungweisen zu entwickeln. Antisoziale Störungen, ADHS, ...Bei diesen - meist Männern - kommt dannn die momentan grosse Verunsicherung der männlichen Rollen hinzu. Und fertig ist der Chaos-Salat. Medienleute müssten mittlerweile etwas KOmpetenz in dieser Hisicht entwickelt haben. Mit dem "Hypen" bestätigt man nur jene eher einfacheren Leute, welche die dann als "Heilsbringer" bestätigt sehen und sie wählen. Die Uni Zürich hat hoffentlich vor allem den "Bullshit"-Faktor gesehen und sich um ihren seriösen Ruf gefürchtet und weniger mit "Cancel-Absichten" die Absage erteilt.

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Finde es nicht so cool, wenn man als ADHSler mit antisozialen, transphoben Reichsbürgern in einem Atemzug genannt wird. Nur so am Rande.

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Entschuldigen Sie, habe sehr vekürzt geschrieben, es geht nicht darum, Abwertung zu betreiben mit Diagnosen. Fakt ist, dass gerade bei ADHS (ohne Diagnose und Therapie, was bis vor kurzem eben die meisten waren) massiv überdurchschittlich Personen in der Lebensbewältigung scheitern und beispielsweise in Gefängnissen einsitzen. Siehe Fall "Brian". Das ist aber meinerseits absolut keine negative Bewertung einer ADHS, sondern einfach Fakt. Der sich aber dringend ändern sollte und könnte. Für Entwicklungsstörungen, genetische Dispositionen, etc. kann niemand etwas. Aber für die Förderung von Diagnose und Therapie.
Persönlichkeitsstörungen wie pathologischer Narzissmus werden zudem fast schon durch mediale Aufmerksamkeitsjagd gefördert. All diese Betroffenen haben natürlich Leidensdruck. Der sollte halt einfach nicht auf der Ebene von Grössenphantasien noch gefördert kompensiert werden. Leider funktionert mediale Aufmerksamkeit und Belohnung aber derzeit genau vor allem durch grosses Geschrei und Wettbewerb der "Lautesten und Verrücktesten". ZB neuerdings ein Milei in Argentinien als Präsident. Solche Leute werden als Alternative zu einer etablierten und korrupten Elite gewählt. Doch das ist das Austreiben des "Teufels mit dem Beelzebub". Das muss nun langsam wieder aufhören. Die AfD ist auch so ein "Beelzebub". Drin können sich eben viele Typen mit mentalen Auffälligkeiten "profilieren". Und ADHS bedeutet nun einmal einen reduziert funktionstüchtigen präfrontalen Cortex, was soviel heisst wie eine eingeschränkte Funktion der (erwachsenen) Vernunftsfähigkeiten.

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Arbeitnehmer
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Ich habe auch ADHS, aber fühle mich in diesem Kontext so überhaupt nicht angesprochen.
Frau P. nennt nur einen Fakt.

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Arbeitnehmer
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Meine Worte. Genau das ging mir während des Lesens durch den Kopf.
Überspitzt gesagt hechelt die Welt- und Tagespolitik einem guten Dutzend pathologisch gestörten Personen hinterher, die sonst nichts mit sich anzufangen wissen.

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Leute, deren Auslassungen falsch bis absurd sind, deren Verhalten - vielleicht sehr gezielt! - anstössig ist und die gerade dadurch Anhänger generieren, einfach in die Krankheitsecke zu stellen, entbindet diese von ihrer Verantwortung und stempelt sie als unfrei: m.E. falsch und auch nicht zielführend:
Mit Individualpsychologie - erst recht in höchst unseriöser Ferndiagnose - kommt man diesem Problem nicht bei. Wir müssen gesellschaftlich mit Leuten umgehen, die, aus welchen - möglicherweise(!) individualpsychologischen - Gründen auch immer antidemokratische, antirechtsstaatliche und menschenfeindliche Ideen verbreiten. Wir müssen über ihre Thesen informiert sein und diese als faktenfrei und menschenverachtend entlarven, darum kommen wir nicht herum. Das hat mit „grosse Plattform geben“ nichts zu tun:
Die Republik hat hier einen sehr guten Job gemacht, sowohl mit Nachfragen bei der Uni und nun mit diesem Artikel, der als Augenöffner fungieren kann. Danke, Republik!

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genau! es müssten doch nur die 'verfassungsartikel' >Der Staat ist eine «Wahlmonarchie». Neben Legislative, Exekutive und Judikative amtet als vierte Staats­gewalt ein gewählter Monarch mit einem Vetorecht.
Das Wahlrecht wird eingeschränkt. So verlieren alle Bürger, die staatliche Leistungen beziehen, ihr Wahlrecht.
Eigentum und Einkommen dürfen nicht besteuert werden.
Staatliches Geld muss zu hundert Prozent durch Gold oder Silber gedeckt sein.
Staatliche Medien werden abgeschafft.
Die Grundrechte des Menschen sind gottgegeben.
Der Mensch ist Mann oder Frau. Das Geschlecht ist unveränderlich.

veröffentlicht werden. und dieser herr würde sich mitsamt seinen jüngern ad absurdum führen...

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Wenn's so einfach wäre, gabe es keine Staatsverweigerer bzw. Reichsbürger und man müsste sich keine Sorgen über ein Erstarken rechtsextremer Parteien und Bewegungen machen. Denn ähnliche Ziele vertreten fast alle dieser Parteien. Gerade wenn es um Fragen der geschlechtlichen Identität, der Stellung der Frauen in der Gesellschaft etc. geht, decken sich diese Vorstellungen mit jenen entsprechender Parteien (und erhalten auch von rechts-konservativer Seite grossen Zuspruch). Der "Wahl-Monarch" wird halt durch den absoluten Führungsanspruch der Partei oder einen "starken Mann" an der Staatsspitze ersetzt. Witzig finde ich, dass einer, der sich für Krypto-Währungen stark macht, gleichzeitig die volle Gold-/Silberdeckung für staatliches Geld fordert.

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Ja, schwierig… Aber irgendwie müssen wir einen Umgang mit solchen Meinungen/Rednern hinbekommen. Ich frage mich ob das nicht irgendwann zum Bumerang wird und die „wir werden zensiert“ Masche beginnt zu ziehen. Anstatt mit dem Inhalt an sich setzen wir uns damit auseinander wer wann was wo sagen darf. Und gesagt wird’s trotzdem, am Ende unter Ausschluss der Öffentlichkeit wie hier.
Wäre es möglicherweise konstruktiver den Herrn an der Uni auftreten zu lassen, aber in Form einer Debatte? Im Sinne von jeder bekommt eine Plattform, aber niemand eine Kanzel von der er/sie einen Monolog predigen kann?
Dann spielen wir den Ball auch wieder in die andere Hälfte, wer eine Diskussion/Debatte verweigert steht meiner Meinung nach schlechter da als jemand der gar keine Bühne bekommen hat.

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Es liegt aber nicht im Interesse von "Freiheit Zürich" eine ausgewogene Debatte zu führen. Es geht darum sich durch jemand mit akademischen Anstrich bestätigen zu lassen. Normalerweise hetzen solche Kreise gegen die Wissenschaft und intellektuelle Eliten. Es geht nun darum jemanden zu finden, der die eigene Meinung stützt um dann zu sagen, seht her die Wissenschaft ist in dieser Meinung gespalten. So wird in der Gesellschaft ein Gegengewicht erzeugt und der Eindruck erwecket, dass es da einen grossen Teil von ca. 20-30% in der Wissenschaft gibt der die eigene Meinung stützt und nur unterdrückt wird. In Wirklichkeit sind es aber 0.01%. Es findet eine Diskursverschiebung in die gewünschte Richtung statt. Das ganze ist von Anfang an stark verzogen in dem man einer extremistischen Minderheit extrem viel mehr Raum einräumt. Dabei werden die eingeladenen Personen manchmal selbst instrumentalisiert und ihre Aussagen durch kontextuales Framing weiter verzerrt. In der Schweiz macht dies die SVP mit Prof. Eichenberger und die Sonntagszeitung mit Prof. Rost. Ich weiss nicht wie man dem Problem am besten begegnen soll. Es ist eine Form des Populismus und zu ernst, als dass "einfach mal Laufen lassen" eine gute Idee ist.

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Danke für diese klare Stellungnahme Herr S. So funktioniert das Streben nach „kulturelle Hegemonie“. Die Gefahr davon wird viel zu leicht unterschätzt.
Leider wurde der wirkliche Grund warum der Anlass nicht an der Uni Zürich stattfinden konnte nicht genannt. Ohne den nötigen Mut zur Entlarvung solcher Veranstalter wird das Phänomen zunehmen, fürchte ich.

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Florian Gysin
Software Engineer
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Ich finde es völlig richtig hat sich die Uni ZH hier nicht vor den Karren von irgendwelchen libertären Extremisten spannen lassen.
Ich bin dezidiert der Ansicht man muss nicht allen Meinungen eine Bühne geben. Und transphobe, antiaufklärerische, wissenschaftsfeindliche Umstürzler können ihre Schwurbeleien von mir aus in ihrer Echokammer in der lokalen Waldhütte verbreiten, aber bitte nicht in einer angesehenen öffentlichen Universität.

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Mensch
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Eine Debatte setzt voraus, dass die Grundlagen auf einem minimalen Mass an Vernunft und Konsensfähigkeit basieren. Bei AfD, Reichsbürgern und Teilen der SVP ist das leider nicht gegeben. Deren Programm heisst Extremismus.

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wie das mit den debatten mit personen geht, die am rechten rand herumschwurbeln, haben wir in jüngerer vergangenheit dutzendfach gesehen. aber auch schon zuvor, als afd-gründer stammgäste in den talkshows waren. same same in den USA, Frankreich, etc. und was hat's gebracht?

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eigentlich müssten wir solche typen lauthals auslachen - anstatt wertvolle ressourcen in diskussionen zu verschwenden. wenn uns das unsäglich schräge solcher meinungen nicht subito klar wird, wir es hingegen noch diskutieren wollen oder meinen, es diskutieren zu müssen, ist es nicht weit her mit unseren werten, meine ich.

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Diese Leute haben ja eine Bühne (z.B. soziale Medien) und haben sie benutzt, deshalb drängen sie jetzt auf prominentere Bühnen um von dessen wissenschaftlichem Renommée zu profitieren. Ich würde als Uni solchen Scharlatanen auch nicht erlauben auf diese Weise ein wissenschaftlicheres Image zu erlangen. Anstattdessen sollte man ihnen mit stichhaltigen Gegenargumenten dort entgegentreten wo sie bisher wachsen konnten. Das Übel an der Wurzel anpacken, nicht an der Krone.

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Leserin
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Die „wir werden zensiert“ Masche beginnt dort zu ziehen, wo man generell solchen Menschen die Möglichkeit entzieht, ihre Botschaften — seien sie ernsthaft, unnütz oder gar offen aggressiv — in die Runde zu werfen. Es ist das Recht einer Universität, jemanden nicht im Hörsaal auftreten zu lassen. Ich bin aber froh, dass der Typ noch eine Nische gefunden hat. Somit fehlt die Grundlage, das Geschehene als Zensur zu bezeichnen. Hundertfünfzig Zuhörende — standen denn noch achthundertfünfzig am Eingang Schlange? Das hätte mich interessiert.

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Es wäre interessant zu wissen, was die wirklichen Gründe für die Absage sind. Falls es Sicherheitsbedenken sind, fände ich das problematisch, denn die Uni sollte in der Lage sein, die Sicherheit für eine Rede zu gewährleisten. Andernfalls könnte man mit der Androhung von Störungen jedes missliebige Referat canceln.

Falls es inhaltliche Gründe sind, wäre es interessant zu wissen, welches die diesbezüglichen Regeln sind. Die Forderung nach "Ausgewogenheit" scheint mir bei einer einzelnen Rede wenig zielführend zu sein. Ich erwarte von einem Redner oder einer Rednerin, dass er/sie die eigene Meinung, den eigenen Standpunkt vertritt. Natürlich gibt es Grenzen bei Aufrufen zu Hass und Gewalt und dergleichen. Doch abgesehen davon sollte man dem Publikum zutrauen, auch mit merkwürdigen Ideen umgehen zu können.

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Arbeitnehmer
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Fragt sich, ob die Uni die richtige Bühne für ,,merkwürdige Ideen" ist und ob man sie in der Pflicht sieht, diesen zur Reichweite zu verhelfen.
Die ,,Grenzen bei Aufrufen zu Hass und Gewalt" dürfte jeder woanders verorten. Darin liegt die Krux: Die Uni kann es sowieso nie richtig machen, egal welche Entscheidung sie trifft. In diesem Fall aus traf sie aus meiner Sicht die richtige.

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Die Frage ist berechtigt. Aber wo zieht man die Grenze? Ich finde, es sollte möglichst klar formulierte Kriterien geben, so dass sich alle (Veranstalter, aber auch diejenigen, die bei der Uni solche Entscheide treffen) darauf einstellen können.

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Die ,,Grenzen bei Aufrufen zu Hass und Gewalt" dürfte jeder woanders verorten.

Genau. Bei den einen fängt Gewalt und Hass schon bei unerwünschten Pronomen an (was ich z.B. überzogen finde), bei anderen erst, wenns konkreter wird. Wer hat recht?

Man muss grundsätzlich abwägen zwischen "Meinungs- und Redefreiheit" und der Frage, ob man jedem Wirrkopf eine Bühne geben muss. Das ist nicht einfach und muss immer wieder neu verhandelt werden. Ich bin hier etwas gespalten. Einerseits finde ich, dass eine offene Gesellschaft auch unangenenehme, provozierende, unwillkommene Meinungen aushalten können muss, auf der anderen Seite kann man sich schon fragen, ob man den Leuten dann noch extra eine Bühne geben muss, und ob eine Universität der richtige Ort dafür ist. Ich weiss auch keine abschliessende Antwort.

Edit: Typo.

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Ich meine auch, dass Sicherheitsbedenken ungenügend für eine Absage sind. Wenn jemand etwas in irgendeiner Beziehung Relevantes erzählen will soll er das auch an einer Uni tun dürfen. Die Glaubwürdigkeit sollte allerdings einer seriösen, wissenschaftlichen Überprüfung standhalten können, sonst wird einer beliebigen Manipulation Tür und Tor geöffnet.

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Aber ein allfällig aufwendiges Sicherheitsdispositiv sollten sie schon selber bezahlen oder nicht?

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Ich habe mir eben Markus Kralls Vortrag "Sozialkreditsystem. Bald auch bei uns?" auf YouTube angesehen. Zugegeben, nicht bis ganz zu Ende, denn schon nach kurzer Zeit entlarvt sich Herr Krall mit sachfremden Zwischenbemerkungen selber. Der sprachgewandte Redner vermischt hier geschickt Fakten und Fachwissen mit manipulativen Verzerrungen und vermischt seine Behauptungen mit beliebigen, zum Teil nachweislich falschen Überspitzungen.

Ein Beispiel: Auf der grossen Bildschirmwand legt er Wirtschaftsminister Robert Habeck die Aussage "Wollen wir, dass so entschieden wird wie in China? Ja, das wollen wir!" in den Mund. Eine einfache Recherche zeigt schnell, dass Robert Habeck dies zwar tatsächlich in einem Interwiew ausgesprochen hat, aber innerhalb einer etwas unglücklichen Satzkonstruktion und nicht direkt zusammenhängend. Durch hemmungsloses Weglassen, Schneiden, Neuzusammensetzen entsteht dann aber der Eindruck, dass Robert Habeck das tatsächlich so gemeint hat. Überprüfen lässt sich das während eines Vortrags natürlich nicht, der Redner darf ungestört weiterfabulieren.

Die Entscheidung einen solchen Redener nicht zuzulassen, war sehr wahrscheinlich richtig. Die Begründung (Sicherheitsbedenken) wirkt aber etwas hilflos und benennt nicht den wahren Grund. Ich meine, man hätte etwa darauf hinweisen können, dass Markus Krall die wissenschaftliche Basis zur Untermauerung der fraglichen Thesen fehlt und nachweisliche falsche oder nicht belegbare Verknüpfungen hergestellt werden.

Vielleicht wäre dann wie schon hier erwähnt wenigstens ein Podiumsgespräch mit direkter Widerrede möglich gewesen. So könnte sich auch eine Universität solchen Leuten stellen und müsste das Feld nicht eigenartigen Hinterhofveranstaltern überlassen.

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Historikerin
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Das halte ich für einen sehr guten Grund, diesem Redner keine universitäre Plattform zu bieten. Jemand, der absichtlich falsche Dinge erzählt, hat als Redner an einer Universität nichts verloren. Ich meine auch, dass sich die Uni solchen Personen nicht "stellen" und mit ihnen diskutieren muss. Eine so handfeste Begründung wäre aber wirklich eine gute Sache gewesen, da würde ich der Uni Zürich auch mehr Mut dazu wünschen!

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Na ja, die Universtät Zürich hat wohl zu spät realisiert, welch populistischem Schwurbler samt Anhang sie Zulass in ihre Hallen gewährt hätte. Transgender-Hass und Weltverschwörungspredikten haben an einem Ort, an welchem wissenschaftliche Aufrichtigkeit gepflegt werden soll, nichts zu suchen.

Leider hat die Universität es verpasst, hierzu klar Stellung zu beziehen, wohl aus Angst vor dem Aufschrei der Anhänger*innen, die unter dem Deckmantel „Demokratie“ auf die Barrikaden gestiegen wären. Eigentlich schade. Sie hätte damit zeigen können, dass sie etwas anderes unter Wahrheit versteht als der Prediger Markus Krall.

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Hat der Mann einen Asylantrag in der Schweiz gestellt oder warum soll der hier wohnen dürfen? Er selbst würde ja auch nicht jeden „Radikalen“ reinlassen.

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Mensch
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Das ist eine sehr gute Frage. Vierleicht wäre eine mediale Republik-Recherche über dieses Thema möglich? Schliesslich lassen wir auch eine gewisse Frau Weidel bei uns leben oder höchste Vertreter der Reichsbürger…

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Die Recherche kann man sich sparen: Krall und Weidel sind beide EU-Bürger und beantragen hier keine Sozialhilfe (darauf hätten sie keinen Anspruch). Da Weidel ihr Geld nicht in der Schweiz verdient, kann man noch froh sein, wenn sie keine Pauschalbesteuerung beantragt :-) Könnte bei Krall auch zutreffen, so lange er seine Geldgeschäfte nicht in der Schweiz tätigt. Da Weidels Familie zudem in der Schweiz lebt, hat sie zudem Anrecht auf den Schutz des Familienlebens (geschenkt, dass ihr Lebensmodell allem widerspricht, was die AfD vertritt).

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Schade ist der Betreff im Newsletter, mit dem sich die Republik einreiht in das mediale Geifern nach Klicks. «Redeverbot an der Uni Zürich?» ist eine tendenziöse Formulierung. die sich zum Glück im Artikel selber nicht widerspiegelt. Vielleicht wäre ein analytischer Artikel zum Begriff «Toleranz» an der Zeit, wie ihn die «Studierenden für die Freiheit Zürich» verwenden («Meinungstoleranz»). Denn dass alles zu tolerieren sei in einer Demokratie, scheint mir ein weitverbreiteter Irrglauben.

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Martin Schacher
CEO Anooky GmbH
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+1. Clickbait-Headlines mit einem Fragezeichen am Schluss gibt’s gratis bei 20 Minuten. In der Republik würde ich solche gerne nicht mehr sehen. Vielen Dank!

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Liebe Frau G.
Leider verstehe ich ihren Kommentar nicht. Ärgert Sie nur der Betreff im Newsletter, oder dass Herr Krall nicht an der Uni auftreten konnte um sein Geschwurbel zu verbreiten? Ich meinerseits bedanke mich einmal mehr bei der Republik für ihre unabhängige und seriöse Arbeit.

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Mich ärgert der Betreff!
(Ein Artikel zum Begriff «Toleranz» war als Anregung gedacht. Ich hätte das nicht in einem Kommentar vermischen sollen, das ist in der Tat vielleicht verwirrlich.)

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Die Brunnenvergifter beklagen sich, dass sie nicht an den Brunnen dürfen.

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Souri Thalong
Community-Support
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Guten Tag, J. K.. Ein Einwurf von der Seitenlinie: Beim Bild des Brunnenvergifters handelt es sich um ein altes antisemitisches Stereotyp, das aber leider bis heute antisemitische Vorstellungen prägt. Darum sollten wir uns überlegen, ob wir den Vergleich so noch verwenden wollen, auch in diesem Kontext.

Dies nur als Hinweis/Anregung – ich sehe, dass Ihr Kommentar nicht in die gleiche Kerbe schlägt wie das problematische Stereotyp.

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Guten Tag, Herr Thalong - das habe ich nicht bedacht.

Mir ging es um das Ausnützen einer freiheitlichen, fairen Öffentlichkeit, um genau diese freiheitliche, faire Öffentlichkeit anzugreifen.

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Mensch
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Danke für diesen schönen, treffenden Vergleich.

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Eine Universität sollte einem solchen Typen kein Forum bieten. Für Leute wie Krall ist die Uni darum ein attraktiver Ort, weil sie sich davon eine scheinbar-universitäre Aufwertung ihres Geschwurbels erhoffen. Wenn die UZH Krall auslädt, tut sie das auch in ihrem eigenen Interesse - sie droht als Institution unglaubwürdig zu werden, wenn sie Leuten eine Plattform bietet, zu deren manipulativem Kalkül es gehört, die Grenzen zwischen Wissenschaftlichkeit und populistischem, reaktionärem Gequassel zu verwischen.

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Meines Erachtens geht es hier weder um Redefreiheit noch um Sicherheitsbedenken, sondern ganz einfach darum, dass an einer Universität kein Platz ist für Hanswurstiaden, selbst wenn sie gestochen scharf formuliert werden. In einem privaten Veranstaltungsraum für 150 Leute war dafür genügend Platz und Redefreiraum, und die Republik muss ja wirklich nicht bei jeder Hundsverlochete und Seichverzapfete dabei sein ….

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Ich fände es eine Reportage wert, wie das Liberale Institut die Meinung beeinflusst und lobbyiert. Diese vom Namen her pseudowissenschaftliche Organisation teilt offenbar Ansichten mit Krall. Der Inhalt der Website https://www.libinst.ch, lässt nichts gutes erahnen - eine Gesellschaft ohne Herrschaft (Wildwest). Wer finanziert diese Organisation? Welchen Einfluss hat sie? Wer gibt ihr eine Bühne (FuW z.B.)?

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Marco Zaugg
Coach und Prozessbegleiter
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Dieser Anregung schliesse ich mich an.

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So was Ähnliches gab es doch schon mal; es gipfelte mit eine-r/m mit Hakenkreuzen eindrucksvoll beflaggten Tonhalle/Kongresshaus.

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Spannender Artikel. Von Krall hatte ich bislang noch nie etwas gehört. Recht beängstigend, was der rauslässt. Seine Überzeugungen haben etwas sektiererisches und offensichtlich versucht er ein solches System aufzubauen. Krall hat offensichtlich einen Knall und scheinbar ist das für viele Menschen anziehend und ein Grund ihm zu folgen.

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Leute mit kruden Gedanken gibt es jederzeit. Dass deren Zulauf aber wächst, müsste den Verantwortungsträgern in Politik, Verwaltung und Wirtschaft zu denken geben. An der Uni hat das gerade noch geklappt; danke. Meistens jedoch wird die Verantwortung nicht wahrgenommen, werden weiterhin Millionenboni zugelassen, anstatt diese gleich extrem zu besteuern, werden Oligarchenvermögen geschützt, anstatt sie zu blockieren und gegen den Krieg einzusetzen, wird die Mehrwertsteuer erhöht, anstatt die Steuerprogession auszubauen, wird nur zugeschaut, wie Israel Palästinenserinnen enteignet, usf.! So werden die Zeiten unsicher gemacht von grenzenloser Raffgier. Unsicherheit aber verführt so manche, den Ausgrenzungs- und Verschwörungspristern nachzulaufen.

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Da werfen Sie etwas gar viel in einen Topf.

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acc@eml.cc
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Ich vermute er stellt sich selbstlos als "Monarch mit einem Vetorecht" für den DACH Raum zur Verfügung.

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Schön, dass am Ende nur 150 Personen tatsächlich die verwirrten Gedanken des Herrn Krall hören wollten.

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Inzwischen wissen wir was AfD wirklich bedeutet. "Alles für Deutschland"! Eine Partei, die SA Sprüche für ihren Namen wählt hat in einer Demokratie nichts zu suchen. Nazi in Deutschland als Sprachrohr für die Nazi im Kreml? Nein Danke, bei solchem Missbrauch hört die Redefreiheit auf, solche Leute muss man sich nicht anhören. Kein Verständnis für "Aus für Demokratie"!

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(durch User zurückgezogen)

Ich danke der Republik für diese Intervention, die die Uni-Leitung zu einer besseren Entscheidung veranlasste.

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