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Seit Beginn der Hamas-Schlachterei und Israels totalem Krieg im Gegenzug habe ich keine so gründliche, nüchterne Analyse der Situation gelesen - und dazu noch von einem jüdischen Mitbürger, der persönlich ganz anders betroffen ist als die meisten, die bisher ihre Meinungen geäussert haben (auch Journalist:innen).
Mit grosser Hochachtung gratuliere ich Herrn Kugelmann zu seiner unparteiischen Klarsicht - und vor allem dem Mut, diese jetzt so differenziert zu äussern.
(Seine halb-optimistischen Gedankengänge am Schluss teile ich - aber es schaudert mich beim Gedanken, was noch alles passieren „muss“, bis es - vielleicht - soweit ist.)

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Religionspädagoge
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Danke für diesen wichtigen einordnenden glasklaren Beitrag. Wie Yves Kugelmann beobachte ich im Zusammenhang mit dem Blutvergiessen ein Verstummen der Dialogbereiten. In kirchlichen Kreisen sehe ich das fast direkt. Bei IRAS/COTIS und beim ZIID ist es für mich neu, passt aber ins Muster. Auch beobachte ich eine Hemmung, die Dinge beim Namen zu nennen und ein Zögern wieder aktiv Schritte aufeinander zu zu machen. Ich finde das deprimierend.
Der Weltgebetstag anfangs März mit einer Liturgie von Frauen aus Palästina hat immerhin einen eindringlichen Appell für Zuhören und Frieden lanciert, da wo ich teilnahm ohne in ein Freund Feind Schema zu fallen.
Zu lesen, dass Israels Regierung als rechtsextrem eingestuft wird, und dass in der jüdischen Community, zwar verdeckt, über die Brutalität in Gaza gestritten wird, war für mich wohltuend und wichtig zu lesen.
Es gibt Hoffnung. Wir müssen reden und zuhören.

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Zuhören und dann erst reden

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Religionspädagoge
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Ja. Manchmal tut es auch gut, das Herz auszuschütten und dann echt zuzuhören. Damit wäre ich auch zufrieden.

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Multifunktional
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Danke. Für solche Interviews und Beiträge wie heute braucht es die Republik.

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danke Yves für deinen offenen, zweiseitig gesehenen und gefühlten, mutigen Beitrag. Optimismus allerdings entsteht bei mir zur Zeit nicht — höchstens vielleicht für eine Israel interne Veränderung. Die Unterstützung dieser Regierung ist immerhin am Schwinden. Aber wenn ich mir vorstelle, was jetzt an Wut und Hass vor allem in den jungen Palästinensern, welche in dieser ganz grauenhaften Situation aufwachsen, auf Generationen hinaus gesät wird, so verhindert das in mir jeglichen Optimismus. Mir bleibt nur noch die Option, endlich zu lernen, an ein Wunder zu glauben !!

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Kleine, wohltuende Beobachtung: Wie wenige Teilnehmende an diesem Gedanken- und Gefühlsaustausch, und anders als bei manchen anderen Gelegenheiten, sich hinter Anonymisierungen verstecken. Dass dies bei einer solch kontroversen und aktuellen und gleichzeitig beladenen Thematik gewagt wird, hat auch mit der aussergewöhnlichen Diskussionskultur zu tun, die die Republikanerinnen und -aner pflegen. Ein wertvolles Biotop.

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Daniel Binswanger
Co-Chefredaktor
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Liebe Katarina Holländer, dem kann ich nur zustimmen. Und ganz herzlichen Dank für das schöne Kompliment an die Republikanerinnen!
Liebe Grüsse, DB

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Ist schlecht gealtert 😆

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;-) am Ende knapp noch die Kurve gekriegt

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Gaby Belz
Jeden Morgen neu
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Ja und: viiiielen Dank lieber Yves für deine Sachlichkeit und Allparteilichkeit. Sie tun bitter Not in diesen Zeiten.

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Um zu verhindern, dass diskriminierendes Gedankengut und entsprechende Haltungen und Handlungen entstehen, müsste man ganz unten in den Schulen beginnen, die Kinder, und ev. auch Eltern, darauf zu sensibilisieren, zu informieren. Man müsste aufzeigen, wie sich ein Mensch fühlt, der diskriminiert wird. Dafür gibt es Methoden. Darstellungen als Psychodrama, Erzählungen. Wer weiss, was der 15 Jährige, oder seine Eltern, Geschwister erlebt haben…. Wir Schweizer sind auch keine Engel! AUf den Schulplätzen geht es teils hart her und zu, mit AUslachen, AUsgrenzen , Nachrufen etc … und erst auf den Schulwegen! Wir haben Möglichkeiten, diese unbewussten Emotionen, Gedanken, Verhaltensweisen ins Bewusstsein zu holen. Wir haben sogar Techniken . Wir haben das Wissen. Diskriminiert wird nicht nur gegen die Juden. Diskriminieren anstatt Integrieren ist ein sehr politisches THema.

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Was Sie von den Schulen fordern, tun wir im Fach Religion, Kultur und Ethik, und auch im Geschichtsunterricht. Ich habe in meinen 20 Jahren als Sekundarlehrerin meinen RKE-Unterricht jeweils mehrere Monate lang dem Thema Judentum, Holocaust und Antisemitismus gewidmet und auch den direkten Dialog mit jüdischen Menschen ermöglicht. Das Echo war positiv und die Jugendlichen waren jeweils sehr offen und interessiert. Alle unsere Bemühungen sind aber keine Garantie für Erfolg bei sämtlichen Schülerinnen und Schülern. Es kann gut sein, dass auch unter den Meinen einige waren, die ihre wahre Haltung im Unterricht verschwiegen und sich zu Hause am Computer mit radikalem Gedankengut auseinandersetzten. Als Schulen können wir Rassismus und die Radikalisierung Einzelner nicht in jedem Fall verhindern. Das ist die Aufgabe der gesamten Gesellschaft und hat einen enormen Stellenwert, wird aber leider nie flächendeckend gelingen.

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Religionspädagoge
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Aber wir können den Erfolg der Schulen in dieser Hinsicht wesentlich optimieren, wenn sich Schule an Kooperation orientiert statt an Leistung und Selektion. In vielen Pädagogikbüchern wird diese Richtung ja schon angedacht.

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Religionspädagoge
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Das sehe ich auch so und verbinde das mit dem ständigen Wettbewerb, dem ständigen Beurteiltwerden und dem ständigen Besserseinwollen, weil man ja sonst niemand ist, oder noch schlimmer: ein:e Verlierer:in.

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Danke für dieses grossartige Interview, beiden Beteiligten. Ich möchte es allen Medienschaffenden und Politiker*innen dringend zur Lektüre empfehlen. Es zeigt, wie wichtig es ist sich nicht von Emotionen mitreissen zu lassen, das hilft der Ambiguitätstoleranz nicht. Und: ich sehe es nicht als Aufgabe der Menschen, die von diesem Krieg persönlich betroffen sind, aktuell die Gegenperspektive auch respektieren zu können. Das sollten wir anderen, nicht persönlich Betroffenen tun, uns darauf einlassen, dass es unfassbar viele Ebenen in dieser Frage gibt - eine davon ist unser Umgang mit Antisemitismus.

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Mensch
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Die Messerattacke war ein schlimmer Vorfall. Ich wünsche dem Opfer gute Besserung. Es ist eine menschliche Tragödie, allerdings auf beiden Seiten, denn man sollte nicht vergessen, dass der Täter erst 15 Jahre jung ist - und Terroristen werden nicht geboren, sie werden geschaffen. Dieser Hintergrund sollte dringend abgeklärt werden!

Ich habe zu diesem Vorfall zwei Grundgedanken:

  1. Worin unterscheiden sich Anti-Semitismus und genereller Rassismus?

  2. Was ist die Quelle solcher Vorfälle gegenüber Menschen jüdischen Glaubens?

Zu 1.: Objektiv betrachtet liegt die Differenz in der Bedeutung des Opfers, beziehungsweise der Vorgeschichte. Wird beispielsweise „nur“ ein Türke Opfer des NSU liegt in der Vergangenheit kein Holocaust. Der Charakter beider Taten unterscheidet sich jedoch nicht. Wenn wir also die Ursachen bekämpfen wollen, wäre es einfacher nicht Opfer erster und zweiter Klasse zu schaffen, sondern - auch wenn das schwer fällt - möglichst objektiv zu bleiben. Kein Mensch ist mehr oder weniger wert. Vielleicht schaffen wir es so, damit umzugehen und an einer Lösung zu arbeiten. Es ist dann immer noch schwierig genug.

Zu 2.: Der Überfall der Hamas auf Israel war ein Angriffskrieg, der zu Recht international verurteilt wurde. Gleichzeitig kann Israel sich nicht einfach als Opfer deklarieren. Die Politik gegenüber den Palästinensern ist mehr als fragwürdig. Wer die Zweistaatenlösung offen ablehnt, fremde Gebiete durch Besiedlung dauerhaft besetzt, mit der Kontrolle über das Wasser gezielt eine ganze Bevölkerungsgruppe ausgrenzt und so weiter kann und darf nicht mit Frieden rechnen. Wer als Folge eines Kriegsverbrechens selber Kriegsverbrechen begeht, ist keinen Deut besser. Die humanitäre Katastrophe der Palästinenser wird den Zulauf zu extremistischen Terrororganisationen fördern!

Erst wenn wir den Extremismus besiegt haben, besteht die Chance auf ein friedliches Zusammenleben. Egal wie der Ort oder das Land heisst…

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Wie muss ich Sie verstehen?
Zu 1.
Soll Antisemitismus nicht mehr beim Namen genannt werden, sondern als beliebiger Rassismus gelten?
Eine solche Nivellierung verkennt, dass der Holocaust, den Sie ansprechen, das Fanal der Judenfeindlichkeit war, die als Antijudaismus, der sich zum Antisemitismus entwickelte, zwar unter Rassismus fällt, mit diesem Begriff aber nicht adäquat erfasst wird. Das zeigen u.a. die ganzen weltweit wirksamen Verschwörungstheorien, die weit vor der Gründung Israels griffen.
Betont man die Unterschiede zwischen Rassismus und Antisemitismus, hat das nichts zu tun mit der Schaffung von „Opfern erster und zweiter Klasse“ - was für eine groteske Idee!
Zu 2.: „ Was ist die Quelle solcher Vorfälle gegenüber Menschen jüdischen Glaubens?“
Sollten Sie damit das Messerstecher-Attentat ansprechen - was sonst? - finde ich Ihre Ausführungen dazu eine Katastrophe: Sie bringen dieses in direkten Zusammenhang mit der Politik Israels, als Folge dieser Politik, wohlgemerkt: ohne diese Sicht - solange Israel agiert, wie es das tut, müsst ihr jüdischen Mitbürger:innen halt damit leben, dass man euch in Sippenhaft nimmt - zu verurteilen:

„Gleichzeitig kann Israel sich nicht einfach als Opfer deklarieren. Die Politik gegenüber den Palästinensern ist mehr als fragwürdig.“

Steht in Ihrer Ausführung des 2. „Grundgedankens“ zur „Quelle dieser Vorfälle“.

Und zu Beginn Ihre Aussage:
„ Es ist eine menschliche Tragödie, allerdings auf beiden Seiten, denn man sollte nicht vergessen, dass der Täter erst 15 Jahre jung ist - und Terroristen werden nicht geboren, sie werden geschaffen.“
Ein Fünfzehnjähriger ist nicht einfach ein Automat, den man programmiert und ab geht’s: Er ist für seine Tat wohl - Untersuchung abwarten - voll verantwortlich. (In der CH ist man ab 10! schuldfähig.) Niemand anders. Wer soll ihn „geschaffen“ haben, Israel? Täter machen sich selber zu dem, was sie sind: Sie ermächtigen sich, Unschuldige zu töten und führen ihre Handlungen selbstbestimmt aus. Anderes zu behaupten negiert unsere Freiheit als Mensch. „Unser“ Fünfzehnjähriger leidet überdies nicht im Gaza-Streifen unter Kriegsverbrechen, sondern hat sich aus anderen Gründen zu seinem Tun ENTSCHIEDEN - so er denn schuldfähig ist.

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Mensch
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Danke für die umfassende, gut erläuterte Antwort, die ich hoffentlich umfassend beantworten kann.

Ich beginne unten:
Mit 15 ist man charakterlich noch nicht gefestigt, also leicht beeinflussbar. Was den Täter beeinflusst hat, weiss ich nicht, da mir sein Umfeld unbekannt ist. Vielleicht war es ein Video von Daesch auf Youtube, vielleicht jemand im persönlichen Umfeld, vielleicht wirre Gedanken auf Grund von Nachrichten aus dem Nahen Osten. Es gibt viele Möglichkeiten. Jedenfalls ist die Suche nach Schuldigen nicht hilfreich, es ist viel mehr die Suche nach Lösungen.

Definition von Anti-Semitismus:
Nach meiner Meinung handelt es sich um eine Rassismus, in einer Form die leider besondere Auswirkungen hatte. Rassismus kann sich gegen Menschen einer Nation, einer Religion oder eine Hautfarbe richten. Die Ursache ist identisch, also Ablehnung oder gar Verachtung - unabhängig von der Opferzahl.

Aktuelle Politik:
Jüdische Menschen waren in der Geschichte immer wieder Opfer. Das ist ohne Zweifel so. Im Nahen Osten sind es aktuell vor allem Palästinenser und ich rede bewusst nicht von der Hamas, sondern Zivilisten. Viele Generationen sind bereits in Flüchtlingslagern aufgewachsen oder müssen zusehen wie Israel immer mehr Land besiedelt. Der Traum einer Zweistaaten-Lösung ist geplatzt und was sich derzeit abspielt ist eine humanitäre Katastrophe. Denken Sie, dass alles bleibt ungehört?

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Ein grossartiges Interview welches sehr differenziert an die Themen ran geht. Ich war von der Reaktion vom Kantonsrats und Mario Fehr sehr irritiert. Ich bin zwar sehr dafür dass im Kampf gegen Antisemitismus, Rassismus, Misogynie und LGBTIQ+phobie mehr getan wird, doch finde ich die Aussagen von Fehr rechtsstaatlich sehr bedenklich und in sich selbst auch rassistisch. Zudem, Frage ich mich wieso es genau jetzt zu solchen Reaktionen kommt und nicht 2020 als es zu Messerattacken auf Schwule in Zürich kam. Dass das Thema nun politisch instrumentalisiert wird, ist leider offensichtlich. Die Einschätzung der JUSO zu Fehr, welche ich etwas übertrieben fand, stellt sich leider erneut als völlig richtig heraus.

Zum zweiten Teil möchte ich gerne die Einschätzung zur Suche nach Frieden in der Israelischen Bevölkerung teilen. Ich kenne leider persönlich keine Israelis die mir Hoffnung geben würden. Der Artikel der NZZ der aufzeigt, dass nach unabhängigen Umfragen des Israel Democracy Institutes 70% der jüdischen Israelis Hilfslieferungen nach Gaza ablehnen, malt für mich eher das Bild einer moralisch bankrotten, radikalisierten Gesellschaft. Dies deckt sich auch mit früheren Umfragen in denen sich im Dezember noch zeigte, dass eine Mehrheit das Vorgehen der Armee als zu wenig hart empfand.

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Von welcher Einschätzung der JUSO zu Fehr sprechen sie hier? Da ich nicht im Kanton Zürich wohne habe ich die Debatten um Fehr nicht im Detail präsent ...

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Die JUSO war immer sehr kritisch mit Fehr, was sich z.B. darin gipfelte, dass sie Fehr wegen der Beschaffung des Staatstrojaners angezeigt hatten. Fehr hatte schon öfter bewiesen, dass er nicht viel von Rechtsstaatlichkeit hält, wenn es darum geht (in seinem Sinne) "den Job zu erledigen" (besagter Trojaner, Fluglisten während Corona, nun die Aberkennung der Staatsbürgerschaft als Strafe...). Viele Leute finden das gut. Das ist genau das gefährliche dran.

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Ich bin sehr froh über dieses gute Interview. Solche differenzierte Haltungen wie die von Yves Kugelmann sind in dieser aufgeheizten und polarisierten Stimmung sehr wichtig und können in allem Dunkel der Gewalt und Verzweiflung einen Lichtblick von Hoffnung geben.
In diesem Zusammenhang möchte ich auf die bedenkenswerten Überlegungen des Philosophen Omri Boehm von Ende Oktober letzten Jahres hinweisen. Sie haben leider nichts an Aktualität eingebüsst:
https://www.srf.ch/play/tv/sternstu…c21b315714

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Wohltuender, besonnener Beitrag, für den ich sehr dankbar bin. Wünschte mir mehr davon - mit woken Reflexen oder paternalistischem Gehabe kommen wir als Gesellschaft nicht weiter.

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Was meinen sie damit? (Und ich stelle die Frage ernsthaft, weil gerade die Beschreibungen hinter den Urteilen Aufschluss geben über unsere eigenen Vorurteilsstrukturen, hier im besonderen, wie sich antijüdische Vorurteile bei uns zeigen)

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Ich meine damit, dass unsere Informationskultur, die oft nur noch aus einem Hangeln von Schlagzeile zu Schlagzeile, verbunden mit Daumengymnastik (hoch oder runter) zu bestehen scheint, mir vorkommt wie eine Fahrt durch den Eiskanal eines Bobfahrers. Rekordmässiges Tempo, berauschende Abfahrt - aber die Informationen sind durch das Tempo bedingt in Fragmente verwirbelt, die sich nur schwer zusammenfügen lassen. Die Fragmente sind zudem wegen des Tempos angereichert mit Adrenalin, was wiederum die Verarbeitung erschwert. Könnten da nicht Vorurteile, positive wie negative, eine Verführung darstellen? Somit hätten Vorurteile die gleiche Funktion wie Symptombekämpfer-Pharmazeutika : ich kann damit zwar wieder mithalten beim grossen Rush, muss mir aber gelegentlich vielleicht Gedanken zum Thema Suchtverhalten machen.

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Es geht nicht nur um Religion. Es geht um das Thema Diskriminierung. Moslems kennen das, dunkelhäutige Menschen kennen es, Homosuelle, Kleinwüchsige usw kennen es

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Das sind selbstverständlich auch Themen, die im Ethik-Unterricht zum Zuge kommen sollen, aber nicht nur. Toleranz, Integration und Wertschätzung von Vielfalt ist eine Haltung, die generell zu gutem Unterricht gehört.

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Zwei wichtige Aspekte (die aber sehr eng zusammenhängen), die nur angekratzt wurden, sind meiner Meinung nach:

  • Wie (zumindest fast) omnipräsent Antisemitismus in Verschwörungserzählungen ist. Selbst hinter halbwegs harmlosen klingenden Begriffen wie "Schulmedizin" steckt ein antisemitischer Hintergrund. Von 9/11- bis zu Coronaleugner-Verschwörungserzählungen, es finden sich irgendwo immer wieder Referenzen auf "die Juden" (oft auch codiert). Und die steigende Anzahl Leute (oder zumindest die öffentlich sichtbar steigende Anzahl Leute) die sowas folgen.

  • Antisemitismus als einer der grossen Aspekte der (weit) rechten Gesinnung. Je nach dem wie tief man in der Pipeline drin ist, am Anfang etwas mehr codiert bis zu offenem Tragen von Hakenkreuz-Tatoos oder Vergleichbarem. Die weit rechte Gesinnung ist auf dem Vormarsch und gewinnt an Mitglieder*innen und das Overton-Window ist auch enorm nach rechts ausweitet worden.

Dies sind natürlich nicht die einzigen Aspekte (und auch nicht die einzigen Orte an denen Antisemitismus existiert) aber sie erklären für mich wie Antisemitismus überlebt und wachsen kann.

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Was sie beschreiben, erlebe ich in meinem „Milieu“ (alternativ, links, feministisch, spirituell,…) seit vielen Jahren. Ich erinnere mich, als mir von einer gebildeten Frau 2008 zum ersten Mal „die Weisen von Zion“ empfohlen wurde. damit ich endlich meine Augen öffne! Das Fatale: ein Gespräch war nicht mehr möglich und ich konnte mich schlussendlich nur noch durch einen Abbruch der Beziehung schützen. Solche Erfahrungen haben sich seither vervielfacht…

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Leider ist auch im Esoterikbereich sehr viel vorhanden, danke für die wichtige Ergänzung!

Siehe dazu "Gefährlicher Glaube" von Katharina Nocun und Pia Lamberty, und "Fake Facts" (selbe Autorinnen) zu Verschwörungserzählungen.

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Gaby Belz
Jeden Morgen neu
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Zur Definition vonAntisemitismus gibt einige gute Texte. Ich empfehle z.B. diesen, bezogen auf den entsprechenden Vorwurf an die Linken: https://www.jvjp.ch/images/content/…rwurfe.pdf, wie überhaupt die Texte der kritischen und universalistischen Jüdischen Stimme für Gerechtigkeit und Demokratie.

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Danke für den Link! Ich bin froh, dass es in dieser Debatte auch besonnene Stimmen gibt, die sich nicht scheuen, unbequeme Wahrheiten als unabdingbare Grundlage für Menschlichkeit einzubringen. Wahrheiten, die beide Seiten beleuchten und die Hand zum Dialog reichen. Denn ohne diesen kann es keinen Frieden geben.

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Die moderaten Kräfte in Israel verlieren spätestens seit Ende 1980er-Jahre permanent. Betrachten wir den Landraub nach 1947 bis heute, zeigt sich, dass Israel Problemtreiber ist und hauptschuldig am Dauerkonflikt!

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Was hat die Messerstecherei mit Israel zu tun?
Solche einseitigen Kommentare, die leider auch in diesem Forum mantraartig auf sachlich differenzierte, kluge Beiträge wie diesen erfolgen, ohne sich um deren Gehalt zu scheren, sind meines Erachtens auch ein Nährboden für solch grässliche Taten: weil sie, wenn auch ungewollt, Rechtfertigungsmuster liefern.

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Multifunktional
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Was hat die Messerstecherei mit Israel zu tun?

Die Motivation des Täters hat mit der Politik Israels zu tun. Und damit eben auch die Tat selber.

Edit: dieser Zusammenhang wird bestätigt durch verschiedene Aussagen von Herrn Kugelmann im Interview, z.B,

Und das heisst, es bleibt auch immer verwoben mit der Entwicklung im Nahen Osten und in Israel?
Der 7. Oktober führte zu einer überproportionalen Veränderung für die jüdische Gemeinschaft. Auch was vorausgegangen ist in Israel selbst, die Einführung des National­gesetzes, die Einsetzung einer rechts­extremen Regierung, wie es sie nie zuvor in Israels Geschichte gegeben hat, hat einen riesigen Impact auf das Leben jüdischer Menschen ausserhalb von Israel.

Oder hier:

Aber um auf Ihre eigentliche Frage, nämlich die extreme Brutalität des Gaza-Krieges, zu sprechen zu kommen: Ähnliches gilt für die palästinensische Gemeinschaft weltweit. Die Palästinenserinnen und auch die Muslime, die natürlich solidarisch sind mit den Menschen in Gaza, werden jetzt einem unglaublich opferreichen Krieg ausgesetzt. Ohne den Krieg an dieser Stelle bewerten zu wollen: Die Situation on the ground ist absolut desaströs. Ich fürchte, es wird Israel in den nächsten Jahren ganz unabhängig von den Kausalitäten und der Frage, wer welche Verantwortung trägt, massiv um die Ohren fliegen. Die Zahl der Opfer, die Masse an Menschen auf der Flucht, die Qual der Ungewissheit und Angst vor der Offensive wird diese Generation massiv prägen.

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(von der Moderation verborgen)

Ich zitiere aus dem verlinkten Text:

„Auffallend ist auch, wie unterschiedlich die beiden Konfliktparteien – israelische Regierungspolitik auf der einen, palästinensische Zivilbevölkerung auf der anderen Seite – in der Öffentlichkeit zu Wort kommen. Während schon bald jedes Kind das Gesicht von Jonathan Kreutner, dem Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes, kennt, der in gefühlt jedem zweiten “Club” am Schweizer Fernsehen einen Auftritt hat, bei jedem Vorfall und zu jedem Thema stets als Erster interviewt wird, selbstverständlich immer an den betreffenden Medienkonferenzen teilnimmt und immer wieder neben Zeitungsartikeln ein eigenes Kästchen mit Bild bekommt, um dort seine Meinung kundzutun, fehlt auf der palästinensischen Seite eine entsprechende Gegenstimme und ein eigener offizieller Repräsentant ganz und gar, und dies in einem Land, das sich “demokratisch” nennt und für die individuelle Gedanken- und Meinungsfreiheit besonders bekannt sein will. Man kommt um den Verdacht nicht herum, dass es, um in der Öffentlichkeit möglichst viel Gewicht zu haben, irgendwo im Hintergrund eine besonders starke Lobby braucht.“

Zusammengefasst: Der SIG und Jonathan Kreutner sind Partei im Nahostkrieg - und dass sie in Medien präsent sind, etwa nach einem antisemitischen Mordversuch, hat danit zu tun, dass „sie irgendwo im Hintergrund eine besonders starke Lobby“ besitzen. Darf ich‘s ausführen? Die jüdische Weltverschwörung, natürlich, die die Medien kontrolliert. In einem Land, notabene, das nicht demokratisch ist, sondern eben von „irgendwo im Hintergrund“ gelenkt wird - die Schweiz.

Man könnte ja einfach lachen über solchen antisemitischen Blödsinn - wenn‘s nicht so traurig wäre.

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Nicht nur wird der SIG als Kriegspartei dargestellt, auch der Attentäter wird so indirekt stilisiert zum Unterdrückten, was die Tat und das dahinter stehende Weltbild verharmlost.

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Danke für den Auszug, Herr K. Dieser ganze antisemitische Bullshit ist eben nicht nur traurig, er ist auch brandgefährlich. Er ist - ich wiederhole mich - der Nährboden, auf dem schliesslich Attentate wie neulich gedeihen, indem er Rechtfertigungsmuster liefert.

Sollten unsere Medien, die „bisher ja auch jedes mal aufgesprungen“ sind, über Angriffe auf jüdische Mitbürger:innen nicht mehr berichten, Frau Schaffner? Sollten sie sie relativieren, rechtfertigen, den Angegriffenen Mitschuld unterstellen, indem sie sie als Juden in Sippenhaft dafür nehmen, was in Israel geschieht - womit sie nichts zu tun haben? (Sie töten keine Palästinenserkinder müssen in der Schweiz allerdings wieder um ihr Leben und das ihrer Kinder fürchten.)

Wie müssten unsere Medien nach Ihnen über solche Katastrophen berichten, Frau Schaffner?

Ihr Link als Kommentar zum Interview mit Herrn Kugelmann und seinen besonnenen Ausführungen ist furchtbar. Ich folge den Diskussionen zum Thema Nahost / Antisemitismus hier nur noch, weil man Leuten wie Ihnen nicht einfach die Deutungshoheit überlassen darf.

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Natürlich haben Israel und seine Freunde eine starke Lobby. Ein Land gibt auch nicht Millionen jährlich für seine Medien- und Propagandakampagnen aus wenn sie nichts bewirken, und unsere Medien sind bisher ja auch jedes mal aufgesprungen. Ich beziehe mich auf nachweisbare Fakten, die Verbindung zu einer Verschwöhrungsteorie ist Ihre Idee.

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Unglaublich! Die eine betreibt offen israelbezogenen Antisemitismus und verharmlost den muslimischen Antisemitismus. Während die andere hier einen Text mit antisemitischen Verschwörungstheorien verbreitet und damit diese reproduziert. Und das, OHNE dass die Moderation hier einschreitet.

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Jonas Studach
Community-Support
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Beitrag verborgen. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an kontakt@republik.ch

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Menschenrechte
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Betrachte ich die Tatsache, wie fanatische Juden ihr Territorium mit welchen Mitteln in Westjordanland und Gazastreifen ausbreiten und gegen allgemein anerkanntes Völkerrecht verstossen, Vertreter dieses Vorgehe in der Regierung sitzen und niemand fordert Sanktionen gegen Israel, verstehe ich ein Ohnmachtsgefühl der Palästinenser und der Iran/Hamas nützt dies aus.
Wenn die IS einen Terroranschlag verüben, fordern wir von den Muslimen, dass sie diese Anschläge verurteilen. Wieso distanzieren sich Juden, besonders diejenigen im Exil, nicht für alle sichtbar von der Siedlungspolitik der ultra-orthodoxen Juden und der jetzigen Regierung. Die Hamas ist nicht gleich Palästina und nicht alle Juden befürworten die Siedlungspolitik. Das sollte aber auch klar ausgesprochen werden. Ich bezweifle nicht, dass es antisemitische Übergriffe gibt. Ich bin nicht gegen Juden, ich bin gegen die Siedlungspolitik und die Geopolitik, die meiner Ansicht nach auf dem Rücken der Palästinenser betrieben wird.

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Wieso distanzieren sich Juden, besonders diejenigen im Exil, nicht für alle sichtbar von der Siedlungspolitik

Tun sie doch. Eine kleine Auswahl:
https://www.youtube.com/watch?v=NzZQkqgLqAY
https://www.youtube.com/watch?v=SjhHhL_15Nw
https://www.youtube.com/shorts/HioHfx_flsk
https://www.youtube.com/watch?v=QAxfRLfUVZQ
https://www.youtube.com/watch?v=8LSgSEcoH5k
https://www.youtube.com/shorts/rLFUzrzMwGc
https://www.youtube.com/shorts/8CGh8-eN4RE
https://www.youtube.com/watch?v=7S17Fr8z_Oo
https://www.youtube.com/watch?v=OJcDu6h4SbQ
etc.

Man muss halt auch hinsehen. Dass es für Sie nicht so sichtbar ist hat vielleicht zum Teil mit der Berichterstattung zu tun in Publikationen, denen Sie folgen, oder sogar mit Bestätigungsvoreingenommenheit?

Dass das nicht alle Menschen jüdischen Glaubens tun hat einfach damit zu tun, dass nicht alle Menschen gleich mutig sind oder auch nur gleich gut informiert sind, oder bei gleicher Information die gleichen Schlüsse ziehen. Halt so wie bei den nicht-Juden.

der ultra-orthodoxen Juden

?
https://www.youtube.com/watch?v=kIf1_Hs8fcM

Übrigens: Auch wenn im aktuellen Interview oft abgeschwächte Terminologie verwendet wird, so übt Yves Kugelmann doch durchaus Kritik, an jeder Form von Gewalt.

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Vielen Dank T. G. für die Bereicherung unserer Vorstellungskraft mit diesen Aspekten israelischen und jüdischen Lebens. Es zeigt einmal mehr, dass „Jüdisch“ oder „israelisch“ nicht das ist, was wir in unseren Tunnelblick pressen.

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Sehr vielschichtiges und gemessen an der Dramatik der Kriegsereignisse entspanntes Interview. Hier sind viele Aspekte präsent, die sonst in der Mediendebatte fehlen, beispielsweise ein wichtiger Akteur der jüdischen Seite, der das Leid in Gaza nicht einfach beiseite schiebt. Was mir jedoch fehlt, ist eine Einordnung der Rolle der USA. Von dort erhält Israel seit über 40 Jahren Militärhilfe im Umfang von 3-4 Milliarden Dollar pro Jahr. Konservativ gerechnet sind das über 100 Mia. Dollar. Wenn schon die Biden-Regierung nicht willens ist, diese Beiträge an gewisse Bedingungen zu knüpfen, was haben wir dann von einer Wiederwahl Trumps zu erwarten?

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Wenn schon die Biden-Regierung nicht willens ist, diese Beiträge an gewisse Bedingungen zu knüpfen

Nicht? https://apnews.com/article/israel-m…ae1226c81b

Die Bedingungen existieren so weit ich verstehe schon (eigentlich schon vor dem zitierten Vorstoss), was nicht existiert ist eine Feststellung der Verletzung von Bedingungen. Das Problem ist also offenbar nicht bei Bedingungen, sondern bei der fehlenden Feststellung von pertinenten Sachverhalten.

was haben wir dann von einer Wiederwahl Trumps zu erwarten?

Knallharter Populismus, und null Konsistenz.

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Ich bin verstört und sehr traurig über das, was hier in den Kommentaren teilweise über Stunden gestern und heute abgegangen ist. Es ist nicht das erste Mal, so dass ich für gewöhnlich Kommentare zu Artikeln zum Nahost-Konflikt nicht mehr lese. Ich habe mich wieder hineingewagt, weil das Thema der Antisemitismus in unseren Reihen ist und auch für mich das Interview mit Hr. Kugelmann, seine differenzierten umsichtigen Haltungen ein Lichtblick sind und etwas Hoffnung vermitteln. (Danke Hr. Kienholz auch für den wichtigen Link auf die Sternstunde mit O. Boehm.)
Trotzdem ist nun erneut eine Chance vertan, jüdischen Menschen hier in der Schweiz unsere Solidarität zu zeigen und ihre Angst, die Menschen mit antisemitischen Anfeindungen verursachen, wahrzunehmen und anzuerkennen. Wenigstens in der Republik hätte ich mir nach diesem Attentat eine andere Einfühlung und Anteilnahme gewünscht. Ich möchte mich bei allen jüdischen Mitmenschen entschuldigen.

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Ich wüsste jetzt nicht wo hier die Anfeindungen und Angst nicht ernst genommen wurde, oder wo Solidarität fehlte. Wenn sie unter Solidarität verstehen, dass man das Geschehene nicht ins Zeitgeschehen einordnen darf, muss ich leider passen. Wenn sie das nicht ertragen, sollten sie keine Kommentarspalten lesen. Was mich eher erschreckt wie bereitwillig hier pauschaule Aussagen zu Muslimen gemacht werden, und man sogar soweit geht, die vom Täter artikulierten, und durch nichts zu rechtfertigenden, Gründe des Attentat zu leugnen anstatt sie einzuordnen und zu nutzen um Antisemitismus zu bekämpfen.

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Ich bitte die Moderation auch hier einzugreifen. Diese Diskussion wurde ausgiebig geführt und von Fr. Hermann glücklicherweise nach 3 Tagen gestoppt. Auch Hr. S. weiss das.

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Multifunktional
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Ich bin verstört, empört und traurig über Ihren Kommentar hier, der versucht die Kommentierenden zu diskreditieren, welche eine Mitverantwortung des israelischen Staates an den jüngsten Eskalationen ansprechen. Offensichtlich haben Sie das Interview mit Herr Kugelmann gar nicht richtig gelesen. Im Gegensatz zu Ihnen spricht er nämlich offen über die Punkte, die Sie hier versuchen totzuschweigen. Wollen Sie auch ihm Antisemitismus vorwerfen, wenn er über Einfluss der israelischen Politik auf die Juden weltweit spricht? Vielleicht möchten Sie sich auch für seine Aussagen entschuldigen?

Nur als Beispiel ein Zitat aus dem Interview. Es gäbe noch viele mehr:

Und das heisst, es bleibt auch immer verwoben mit der Entwicklung im Nahen Osten und in Israel?
Der 7. Oktober führte zu einer überproportionalen Veränderung für die jüdische Gemeinschaft. Auch was vorausgegangen ist in Israel selbst, die Einführung des National­gesetzes, die Einsetzung einer rechts­extremen Regierung, wie es sie nie zuvor in Israels Geschichte gegeben hat, hat einen riesigen Impact auf das Leben jüdischer Menschen ausserhalb von Israel. Es geht um die Frage: Wer ist jüdisch, was ist jüdisch, was ist ein jüdischer Staat?

Oder hier, wenn ich dasselbe sage wird mir staatsantisemitismus und Täter-Opfer-Umkehr vorgeworfen…

Aber um auf Ihre eigentliche Frage, nämlich die extreme Brutalität des Gaza-Krieges, zu sprechen zu kommen: Ähnliches gilt für die palästinensische Gemeinschaft weltweit. Die Palästinenserinnen und auch die Muslime, die natürlich solidarisch sind mit den Menschen in Gaza, werden jetzt einem unglaublich opferreichen Krieg ausgesetzt. Ohne den Krieg an dieser Stelle bewerten zu wollen: Die Situation on the ground ist absolut desaströs. Ich fürchte, es wird Israel in den nächsten Jahren ganz unabhängig von den Kausalitäten und der Frage, wer welche Verantwortung trägt, massiv um die Ohren fliegen. Die Zahl der Opfer, die Masse an Menschen auf der Flucht, die Qual der Ungewissheit und Angst vor der Offensive wird diese Generation massiv prägen.

Ich erwarte keine Antwort auf meinen Kommentar, sie brauchen also auch nicht zu antworten, dass Sie nicht mehr diskutieren wollen.

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Lucia Herrmann
Community @ Republik
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Liebe Frau W., an zwei Stellen in diesem Thread habe ich bereits darum gebeten, die Diskussion ruhen zu lassen und den persönlichen Eindruck von J. H. B. als solchen zu akzeptieren. Was Sie mit Ihrem Beitrag nun tun, ist genau das Gegenteil. Sie unterstellen J. H. B., sich nicht mit dem Beitrag auseinandergesetzt zu haben, und Sie werfen Fragen auf, die sich aber viel mehr wie Vorwürfe oder Feststellungen lesen, weil, wie Sie abschliessend ja auch schreiben, Sie diese Fragen ja gar nicht ernsthaft diskutieren wollen – bzw. dies an anderer Stelle im Dialog schon zu genüge getan haben. Ich sehe nicht, wie dieser Austausch noch in eine konstruktive Bahn gelenkt werden könnte. Deshalb nochmal in aller Klarheit: Machen Sie hier einen Punkt.

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Sehr kluge Ausführungen. Zu einem sehr wichtigen Punkte fehlte leider die Frage, wie definiert Herr Kugelmann Antisemitismus. Es wäre spannend gewesen dies zu erfahren.
In der globalen Diskussion ist die grosse Veränderung gegenüber früher wohl, dass immer weniger Menschen und Länder bereit sind den israelischen Kolonialismus zu akzeptieren.

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Einfach nur Grauenhaft. Man kann sich kaum vorstellen, was das mit Menschen macht, einfach nur wegen einer angenommenen Gruppenangehörigkeit bedroht, angegriffen, verletzt, getötet zu werden.

Ausserdem: Terrorismus, und das sogar nachdem die menschenrechtsverachtenden PMT angenommen wurden, angeblich um genau vor solchen Szenarien schützen zu können. Ich gehe davon aus, dieses Versagen der Behörden wird jetzt wieder verwendet, um ihre inkompetent angewendeten Möglichkeiten noch weiter auf Kosten unser aller Grundrechte auszubauen.

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Ich würde es begrüssen, wenn wir uns hier in der Diskussion über den Antisemitismus in uns oder auch die politischen Auswirkungen auf unsere Gesellschaft unterhalten könnten. Auch was wir tun können dem entgegenzuwirken, statt erneut eine polarisierte Diskussion zum Nahostkonflikt loszutreten [edit: (ich schaffe das durchstreichen nicht. deshalb habe ich den sündenbocksatz entfernt.) mir wäre es wichtig, hier eigene „judenbilder“ zu reflektieren. über den nahostkonflikt wurde und kann auch an vielen andern stellen debattiert werden. aber, wenn das nur mein wunsch ist kann ich ja mein post wieder entfernen]
Ich weiss niemand von uns ist ein Antisemit. Gerade deshalb!

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Israel ist nicht die Sünderin. Wo stand das hier? Kritisch sein bedeutet hier nicht Sündenböcke zu schaffen, sondern ist die Aufforderung zur sorgfältigen, rationalen, auch historisch begründeten Reflexion, zur Diskussion und zu einem zweiseitigen Verständnis, oder?

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Ich finde es schwierig nach einer sorgfältigen, historisch begründeten Reflexion aus heutiger Sicht das Problem nicht bei Israel und dem Zionismus zu verorten.

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Ja, das sehe ich genaugleich. Nur treibt mich AUCH die Frage um, was bei UNS schiefläuft, dass ein Jugendlicher sich berufen fühlt in Zürich einen jüdischen Menschen niederzustechen.

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Ich möchte auch hier (wie bereits im anderen Beitrag) auf die Bücher "Gefährlicher Glaube" von Katharina Nocun und Pia Lamberty zum Thema Esoterik, und "Fake Facts" (selbe Autorinnen) zu Verschwörungserzählungen hinweisen.

Darin werden auch viele antisemitische Codes oder Dinge mit antisemitischem Hintergrund benannt, zum Beispiel "Finanzelite" oder "Soros" aber auch "Schulmedizin" oder Rudolf Steiner.
Ein Schritt ist diese Elemente (Worte oder ganze Denkmuster) zu erkennen und nicht mehr unreflektiert zu verwenden.

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