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Ob Binswanger oder Imboden oder alle anderen Redakteure und Redakteurinnen mit Beiträgen zur AHV-Renteninitiative: Der Journalismus der Republik dazu ist für mich das Mass aller Dinge. Danke für die faktenbasierte, redliche und beharrliche Berichterstattung.

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Bettina Hamilton-Irvine
Co-Chefredaktorin
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Was für eine schöne Rückmeldung - es freut mich sehr, das zu hören!

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Bitte mehr davon, und nicht erst eine Woche vor der Abstimmung.

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Arbeitnehmer
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Dem schliesse ich mich an.

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chris mueller
MitBürger von nebenan
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Unbedarfte Frage:
Diejenigen, die den Ja-Stimmenden blanken Eigennutz vorwerfen,
sind doch die gleichen,
die seit Jahrzehnten knallhart ihre eigenen Vorteile durchsetzen -
in Bern, in Kantonen und im politischen Diskurs?
Beispiele:
Weniger Abgaben und Steuern auf Kapital,
Erbschaftssteuer verhindern bzw. abschaffen,
weniger Steuern auf hohen Einkommen,
freie Bahn für MillionenSaläre.

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Mathematiker
·
· editiert

Ihre Frage ist überhaupt nicht unbedarft. Wenn ich unser Lobbyisten-Parlament sehe, ist Eigennutz und Vertretung der eigenen Interessen doch breit institutionalisiert und akzeptiert, Bauernverband, Krankenkassen, Pharma- und Maschinenindustrie, Banken, Anwälte, Treuhänder, you name it! Dass die SP und die Gewerkschaften jetzt ausnahmsweise einmal eine Forderung durchgebracht haben, haben die „Bürgerlichen“ ihren eigenen Exzessen zu verdanken. Das tut weh, das verdrängt man lieber, als dass man es einsieht oder gar zugibt.
Nachtrag: interessanter Bericht zu diesem Thema heute (Die. 5.3.) im Infosperber: https://www.infosperber.ch/politik/…er-mensch/

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Ja, absolut. Deswegen kann ich mich kaum beruhigen, wenn Personen wie die im Artikel erwähnte Frau Balmer im Interview der Bevölkerung "Befindlichkeiten" und "Eigennutzen" unterstellen, nachdem sie und ihre Parteikolleg*innen über Jahrzehnte dasseble mit ihren eigenen Interessen getan haben. Es ist eine Frechheit dies als "rational" und "nachhaltig" darzustellen. Excuse, was bringt uns bitte eine wachsende Wirtschaft, wenn viele Arbeitnehmende davon kaum profietieren?

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Wir können uns mehr Umverteilung leisten? Wir MÜSSEN uns mehr Umverteilung leisten! Damit ist aber keine "Zeitenwende" - wie pathetisch - eingeleitet, sondern lediglich die dringende Trendwende nach gut vierzig Jahren neoliberalem Trend.
Das Heil einer wohlhabenden Gesellschaft im unregulierten Markt, privatisierten öffentlichen Dienstleistungen und der "Leistung des Individuums" allein zu sehen, hat uns eigentlich wenig gebracht ausser einer "Neofeudalisierung". Möglich gemacht durch billiges Geld über viele Jahre, in denen Sparen nichts mehr gebracht hat und belacht wurde. Investieren und Erben, bzw. Immobilien, waren das neue Sparen. Aber das kann nur eine privilegierte Minderheit, der Rest ist mit Bewältigen des Alltags beschäftgt gewesen. Wie ich auch.
Es ist längst klar, dass die "Leistung " meist grossteils einfach privilegierte Herkunft, Erben, Beziehungen und viel Glück beinhaltet. Menschen schreiben dies aber im Erfolgsfall stets der eigenen Leistung zu und dieser urpsychologische Reflex hat wohl sogar zum Aufstieg des neoliberalen Trends beigetragen. Es braucht also keine sozialistische Revolution, nur die Korrektur hin zu den Selbstverständlichkeiten der Nachkriegsordnung bis vor den 1980ern. Mehr Gleichheit. Die AHV war nie existenzsichernd, sollte es aber eigentlich immer sein, steht ja so im verankerten Text. Es war ein Anfang in den Endvierzigern, das Geld war noch nicht vorhanden. Es wäre es aber längst, wenn man denn gewollt hätte. Aber ab den 80ern war der durchaus gesunde Individualismus umgebogen worden in "Einer gegen Alle". Und dies als Naturgesetz dargestellt. So konnten BVG und 3. Säule prominent ins Zentrum rücken und die AHV in den Schatten stellen.
Ich gebe zu, ich war genauso überzeugt, das wäre "normal". Genauer ausgedrückt, ich habe über vieles immer reflektiert, aber nicht über das Rentensystem.
Und ich habe gemerkt, dass die meisten in meinem Umfeld das ähnlich taten.
Es ist aber mittlerweile so vieles im Namen von "Eigenverantwortung" (Überbegriff von "Schau selber, geht mich nichts an") und "Die Wirtschaft ist das Wichtigste" schiefgelaufen, dass die Heuristik einer Mehrheit sich inhaltlich zu ändern beginnt: Fairness, als gerechte Chance für alle, bekommt wieder einen zentralen Stellenwert als Orientierungpunkt.
Es ist völlig klar, dass zB die FDP damit noch länger nichts wird anfangen können. Sie wird aber auf Dauer nicht ignorieren können, dass es nicht um "den Tüchtigen das Geld für die Faulen wegnehmen" geht, sondern um das Bereinigen der verzerrten Wahrnehmung von Tüchtigkeit. Schadenfreude emfpinde ich aber keine (müsste auch nicht sein, Herr Binswanger).
Viele "Boomer" haben die Kämpfe um soziale Gerechtigkeit fast in der DNA und ihr Votum für die 13. AHV-Rente bis tief in den Mittelstand ist meines Erachtens mindestens so sehr eine Reaktivierung dieser ihnen urvertrauten Denkweise, wie es allenfalls auch ein "sich selber etwas gönnen" gewesen sein mag.
Ich bin auch eine dieser Boomer und habe mein Leben lang viel "gekrampft" für die (gerechte) Gesellschaft und auch für eine gerechte eigene Chance. Viel "Leistung" erbracht. War aber in vieler Hinsicht ein "Kampf gegen Windmühlen", wenn man allein den "Output" betrachtet. Gegen den Trend, den Zeitgeist kommt man eben schlecht an. Das geht nur im Kollektiv und das geht langsam und über Umwege.

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Liebe R. P., schade, dass man nur 1 thumbs-up geben kann!

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Mathematiker
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· editiert

Ja, ich höre sie schon, unsere „bürgerlichen“ Politiker*innen: Wir können uns dieses teure Rentenabenteuer nur leisten, wenn wir es mit einer Erhöhung der Mehrwertsteuer und nicht über höhere Lohnprozente finanzieren – also so unsozial wie möglich, wohlweislich verschweigend, dass die Mehrwertsteuer degressiv ist (Steuersatz umso höher je tiefer das Einkommen!), Lohnprozente einigermassen flat rate (nur einigermassen, weil z.B. die arbeitsfreien Einkommen aus Kapitalerträgen und -gewinnen nicht darunter fallen) – am sozialsten wären progressive Einkommenssteuern oder Erbschaftssteuern (z.B. 50% vom 2 Millionen Fr. übersteigenden Teil) – kurz, sie werden alles tun, um die seit Jahrzehnten laufende Umverteilung von unten nach oben nicht zu schmälern.
Nachtrag: Mikrosteuer auf Finanztransaktionen wäre noch eine soziale Variante, aber davon wollen die ja auch nichts wissen. Warum wohl?!
Nachtrag 2: nur Kopfsteuern wie die Krankenkassenprämien und die Serafe-Gebühren sind noch unsozialer als die MwSt. (Also ginge es noch unsozialer als mit MwSt – psst!)

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So wird es kommen. Da bin ich bei Ihnen.

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Johanna Rossi
pensioniert und voll im Leben
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NEIN — so muss es NICHT kommen! Sich engagiert beteiligen scheint doch BEWEGUNG zu bringen (mich macht das Resultat genauso „glücklich“ wie der Zustupf selbst)

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Verlegerin
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Erbschaftssteuer nicht vergessen.

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Was spricht eigentlich gegen eine Bundes-Vermögenssteuer, die zweckgebunden nur für AHV-Renten und automatisch zu erfolgende Ergänzungsleistungen eingesetzt werden darf?

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Mathematiker
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Dagegen sprechen die Interessen der Milliardärspartei SVP und der FDP in deren Seitenwagen. Dass die sog. „Mitte“ nicht zuverlässig dagegen hält, reduziert die Mehrheitsfähigkeit solcher Vorschläge weiter.

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SVP und FDP, die unmittelbar nach ihrer Niederlage wütend quengelten, sie würden für Lohnprozente nicht Hand bieten, haben keine Mehrheit. Wenn die Mitte - bei der Abstimmung auf der neoliberalen Seite - sich besinnt, ist die sozialste, weil im Sinne der Initiative umverteilende, Lösung mit Lohnprozenten möglich.

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Wir können es auch sehr gerne über eine Kerosinsteuer oder über erhöhte Alkohol- und Tabaksteuern finanzieren. Oooder über eine Erbschaftssteuer, es müssen also durchaus nicht unbedingt Lohnprozente sein ;)

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· editiert

Um das Wahlgeheims nicht zu untergraben poste ich hier ausnahmsweise einmal anonym. Freue mich über die Annahme der Initiative zur 13. AHV Rente und muss ganz ehrlich sagen, dass ich dem Projekt anfangs sehr kritisch gegenüber stand. Die Artikel hier in der Republik haben mich dann aber überzeugt, dass die Argumente der bürgerlichen Parteien letztendlich nur Ausreden waren um weiterhin nichts zu tun. Denn die Gelegenheit selektiv die Renten der am schlechtesten Versorgten anzuheben wurde ja immer wieder "verpasst". Und eine Sozialversicherung am unteren Rentenlimit so knapp auszustatten, dass man sie dann noch mit viel Verwaltungsaufwand aufstocken muss war ja eigentlich auch schon absurd.

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Gut, dass man wieder den Begriff «Umverteilung» in den Mund nehmen darf, ohne vom Establishment und ihren Helfershelfer beschimpft und niederer Motive bezichtigt zu werden! Das gibt Anlass zur Hoffnung, dass sich langsam wieder sozialpolitische Vernunft durchsetzt.

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Sehr einverstanden, Herr Langenegger. Ich würde gerne noch einen kleinen Schritt weitergehen und statt von "Umverteilung" von "Rückverteilung" sprechen, von einer Verteilung also an jene Kreise, die es sich schon lange verdient haben.

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Die Schweiz kann sich mehr Umverteilung leisten.

Nicht nur das: Die Schweiz kann sich eine Rückkehr zur bis 1980 ausgeglichenen Vermögensverteilung leisten.

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Da hat Thierry aber bereits abgewunken. Für ihn kommt nur eine Finanzierung über die Mehrwertssteuer in Frage, welche die niedrigen und mittleren Einkommen relativ gesehen am stärksten belastet.

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Mit der Vermögensverteilung hat die 13. AHV-Rente erstmal nichts zu tun. Vermutlich werden nur die Einkommen und die Kaufkraft umverteilt.

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Ja genau und mein Einkommen ist die AHV die ich auch noch versteuere und meine Kaufkraft hängt vom Einkommen ab . Rechnen sie mir Mal konkret vor , wie ich mit diesen 2‘200 Franken mehr ab dem Jahr 20026 meine Existenz sichere. Soll ich vors Bundeshaus sitzen und betteln und und wenn sie zufällig vorbei gehen werfen sie mir einen 2 Fränkler zu. ?

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Vielen Dank für diese Worte. Ich fand es unfassbar, wie man uns in einen Topf von Egoisten warf. Der Tagi hat sich besonders hervorgetan. Was da alles herbeigezogen wurde an Gründe (und Beleidigungen). Über die wirtschaftliche Realität hörte man fast nie etwas. Wenn man dann kommentierte, dass ein Chefredaktor, Ökonom und ehemals Wirtschaftsredaktor sich wahrscheinlich nicht vorstellen kann, wie es vielen Menschen, nicht mehr oder noch arbeitend, wirtschaftlich geht - wurde der Kommentar nicht veröffentlicht (zu angriffig ??).

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Traumatherapeutin u Rentnerin
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Ich kenne das Rentensystem von Spanien ganz gut. In Spanien - ein sicher ärmeres Land gibt es 14 Renten pro Jahr. Meine spanische Frau, die die Schweiz ganz gut kennt, findet es empörend, dass die Regierung nie gehandelt hat zum Thema der AHV. Für sie ist es nicht zu verstehen, dass ein reiches Land nicht einmal die Teuerung ausgleicht.

Danke Herr Binswanger fürs Zurechtrücken.

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Dass die "Schweizer Regierung" (die ja keine Verfügungsgewalt hat wie in Spanien) bisher nie zu einer Lösung gekommen ist, liegt auch an der Polarisierung im Parlament. Was rechts zu viel war, hielt Links für zu wenig. Was dann eben zu keiner Lösung führte. Deshalb ist eine Stärkung der Mitte im Parlament so wichtig.

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Kleine Lektion in CH-Staatskunde: weil die Regierung keine Verfügungsgewalt hat und das Parlament - zumindest in sozialen Fragen - polarisiert ist, braucht es Initiativen, welche den Souverän ganz direkt befragen und zu direkten Entscheiden ermächtigen!

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Jetzt geht es darum, dass die zur Finanzierung notwendigen Lohnpromille statt in die 2. Säule in die AHV fliessen. Denn die 2. Säule versagt: Bei den kleinen Einkommen systematisch und bei den mittleren und höheren Einkommen weil der Kapitalmarkt die notwendigen Renditen auf dem angesparten Kapital nicht erwirtschaften kann. (Oder weil das Verwalten der gut 2000 Milliarden Fr. bei den Banken und Versicherungen zu viel kostet? )

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Wo bleibt der XMV??
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Meiner Meinung nach trifft vor allem Ihre abschliessende Vermutung bezüglich dem Grund warum die 2. Säule (BVG) versagt, sehr gut zu!
Aber, nicht wahr, die 2. Säule versagt ja eigentlich gar nicht, denn es gibt schon Akteure, welche sich am BVG eine mehr als goldene Nase verdienen: Die Banken und Versicherungen. Und diese goldene Nase verdienen sie sich doch genau mit diesen horrenden Verwaltungskosten .

Versagen hingegen tut die 2. Säule nämlich für die PrämienzahlerInnen. Es sind diese, welche laufend mit einer Senkung des Umwandlungssatzes geschädigt werden. Was ja übrigens auch noch gesagt werden muss ist, dass die Renditen aus dem Kapitalmarkt heutzutage mehr als ausreichend sind - nur werden diese nicht an die Versicherten weiter gegeben.

Meiner Meinung nach gehört die 2. Säule dringend umgebaut, oder aber zumindest der Bestimmungsgewalt der privaten Finanzbranche entzogen, resp. sehr viel stärker zu Gunsten der Versicherten überwacht und reglementiert. Es hat in der 2. Säule ein viel zu sehr neo-kapitalistisches Moment drin.

He nu, der verdiente Erfolg für eine 13. AHV-Rente ist ein erster, ermutigender Schritt in die richtige Richtung! Weitere müssen folgen.

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Ich habe mir Heute die Augen gerieben als schon vor 3 Uhr das Ständemehr feststand. Was für ein Tag. Jetzt hoffe ich, dass der kommende 9.6. der Nächste 3.3. wird. We can do it again!

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· editiert

Ich habe nur eine Bitte - nämlich, dass die Umverteilung nicht auf Kosten der Bildung stattfindet, die schon 2023 zusammengestrichen wurde. Lieber ein hochmoderner F-Düsenjet weniger. Der Druck auf die Hochschulen ist jetzt schon immens.

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Herr Paschulke
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Der Glaube oder die Hoffnung, die bürgerlichen Entscheidungsträger würden nun über die Bücher gehen, ist entweder naiv oder realitätsfern. Sie werden alles tun, dass das Abstimmungsresultat den Befürworter:innen in ein paar Jahren um die Ohren fliegen wird.

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Mathematiker
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Ja, sie werden alles tun, um das so unsozial wie möglich zu finanzieren, lieber MwSt als Lohnprozente, und lieber Lohnprozente als anständige Einkommens- und Vermögenssteuern oder gar eine Erbschaftssteuer ...

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Verlegerin
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Die Mitte hats in der Hand, den Gesellschaftlichen Zusammenhalt zu verbessern via Reduktion der so schädlichen Ungleichheiten wie Einkommens-, Vermögens-, Klimawirkungs- und Machtgefälle. Emanzipiert sie sich von den rechten Parteien oder nicht? Herr Pfister, ich bin gespannt.

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Ein aufrichtiges Dankeschön für diesen Einstieg in den Tag - da redet einer Tacheles, fadegrad!

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Wäre noch cool die sicherlich vorbereitete Version zu sehen, wenn es andersrum herausgekommen wäre!

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Ich traue Herrn Binswanger zu, dass er einen Text dieser Länge und Klarheit in den paar Stunden nach Bekanntwerden des Resultats und den paar zitierten Kommentaren hinfetzt – wie auch immer die Sache rauskommt– und anschliessend gut schläft, Frau R. Der Versand läuft dann um 5 Uhr in der Früh automatisiert ab.

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Die Auflagestarke "20 Minuten" hat heute mit "Rentner holen sich 13. AHV" den Vogel abgeschossen! Auch die zitierten Aussagen von JFPD und JSVP sind geradezu beschämend und verkennen eine wichtige Tatsache: Der Grossteil der heutigen Rentner:innen hat über das ganze Erwerbsleben AHV Beiträge einbezahlt. Das war in den Anfängen der AHV nicht der Fall, wir (anscheinend Profiteure) haben damals die Renten unserer Eltern finanziert, denn sie hatten wenig bis gar nichts einbezahlt. Damals hat sich niemand getraut so etwas öffentlich in Frage zu stellen, es war eine Selbstverständ-lichkeit, die Welt war offensichtlicher noch solidarischer.
Wer heute behauptet, die jungen kämen wegen der 13. AHV-Rente gewaltig unter die Räder hat den Mechanismus der AHV schlichtweg nicht verstanden!

Vergleicht man das aktuelle ø Einkommen für eine volle AHV-Rente von CHF 85'320 mit dem ø Einkommen in der Schweiz von ~75'000 könnte dies auch eine Erklärung für die hohe Zustimmung der Initiative sein. Es sind wohl deutlich mehr Leute in unserem Land von Altersarmut betroffen als wir es wahrhaben wollen.

Zur Finanzierung hat Herr Pfister von der Mitte recht, wenn er den Mittelstand schonen möchte, eine Erhöhung der MwSt ablehnt und an eine Transaktionssteuer denkt. Noch besser und gerechter wäre doch eine Dividendensteuer, ein solidarisches Dankeschön retour an die AHV und an die fleissigen Händen die, die guten Gewinne erwirtschaftet haben. Der Investor würde es kaum merken!

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Vielleserin
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· editiert

Lieber Herr Muller- Morell, mir geht das ständige Ausspielen jung gegen alt und umgekehrt auch gegen den Strich, es spaltet unsere Gesellschaft. Nebst Ihren Argumenten könnte man noch aufführen: Wir Alten haben den Jungen gute und teure Ausbildungen finanziert, sei es über unser Erspartes oder über Steuern, hüten gratis Kinder für 8 Mia. p.A. und vieles mehr. Genauso viel Gutes tun die Jungen für uns Alte. Es gibt keinen Grund, sich gegeneinander auszuspielen; mit- und füreinander sind der Kern einer solidarischen Gesellschaft.

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Liebe Frau L., da kann ich Ihnen nur beipflichten.
Mit meinem Kommentar wollte ich auch aufzeigen, wie gewisse Medien und auch Parteien mit ihrer Empörungsrhetorik unsere Jungend für ihre Zwecke manipulieren! Das Perfide daran ist, dass genau diese Kreise es mitzuverantworten haben, dass die Aussichten für unsere Jungend mittlerweile nicht mehr ganz so rosig sind.

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Danke für diesen Kommentar Frau L.

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Vergessen wir nie, dass das BIP eine kollektive Leistung darstellt. Es liegt nicht an Einzelnen superschlauen Köpfen ob die Schweiz prosperiert. Viele Menschen stehen tagtäglich auf und leisten hervorragende arbeit und werden trotzdem knapp bezahlt.
Es ist einer solidarischen Gesellschaft nicht würdig nur dafür zu sorgen dass wir Grundlagen legen zur Förderung von Profitgier.
Ich würde mir wünschen, dass viele Gewerbler und Unternehmer in diesem Sinne für die 13. Rente gestimmt haben.

Vergessen wir nicht, die 13. führt mit grosser Sicherheit und zu einem grossen Teil zu zusätzlichem Konsum. Sie wird Wachstum und eine gesunde Wirtschaft stützen.
Entzug von Mitteln aus den einkommensschwachen Schichten führt automatisch zu weniger Konsum.

Steigende Vermögen wollen angelegt werden und erhöhen den Druck noch mehr Leistung von einer stagnierenden Bevölkerung abzuverlangen. Geld entsteht primär durch Arbeitsleistung. Darum wandert Geld oft in strukturell schwache Länder ab, in der die Arbeitskraft rentabler ausgebeutet werden kann.
Auch aus dieser Perspektive ist der Ausgleich, die Umverteilung von Vermögen gesund für die Wirtschaft und letztlich auch für die die etwas lassen müssen.

Die Staatsverschuldung liegt rekordtief, der AHV Fonds läuft über. Wozu? Auch dieser liesse sich langsam zurückfahren und damit einen Teil der 13. finanzieren.

Die FDP hat gestern schon wieder solidaritäts- und fantasielos ihrer Gegenwehr kundgetan. Die Mitte scheint da offener zu sein.

Die SVP hat sich dafür definitive vom Anspruch abgewendet eine Partei fürs Volk zu sein. Die verortet wie üblich alle Probleme des Volkes bei der Zuwanderung. Es ist zu hoffen, das ihre Wählerbssis das in einem anderen Licht sieht als bisher.
Sonst wird es womöglich dazu kommen, dass eines Tages eine Volksinitiative geben wird, welche die Streichung des V's aus dem Kürzel verlangt. 😉

editiert ...

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Auch aus dieser Perspektive ist der Ausgleich, die Umverteilung von Vermögen gesund für die Wirtschaft und letztlich auch für die die etwas lassen müssen.

Es wird kein Vermögen umverteilt.

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Danke für den Hinweis. Sie haben vollkommen recht. Das sehe ich genau gleich. Ich habe das in Bezug auf die Wirtschaft gedacht. Die 13. macht das klar nicht. Ich dachte dass in Form einer entsprechenden Einkommenssteuer Progression oder Erbschaftssteuer.

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Genossenschaftsrat Project R
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Eine solide Alters­vorsorge ist eine absolute Basis­leistung eines funktionierenden Sozial­staates. Die Schweizer Bevölkerung fordert ein, dass der Schweizer Staat diese Basis­leistung erbringt. Wer das schockierend findet, hat schlicht den Kontakt mit den wirtschaftlichen Realitäten der Menschen in diesem Land verloren.

Das bringt das Resultat des Diskurses der letzten paar Wochen auf den Punkt. Ich bin überzeugt davon, dass die "Überraschung" daher stammt, dass sowohl der öffentliche Diskurs und v.a. auch viele Politiker den Draht zur Wählerschaft vollkommen verloren haben - realpolitische Anliegen stehen oft hinter ideologischen Schaumschlägereien. Dazu kommt, so scheint es mir, dass oft von einem homogenen Mittelstand geredet wird, den es gar nicht in dieser Form gibt. Diese realpolitischen, wirtschaftlichen Ängste betreffen viel mehr Menschen, als es das Wort "Mittelstand" vorzutäuschen vermag. Ich persönlich freue mich sehr über das klare Abstimmungsresultat, vor allem auch mit dem ultra-klaren Nein zur Renteninitiative, und bin sehr gespannt auf die kommenden sozialpolitischen Abstimmungen. Ich hoffe dieser Aufwind bleibt bestehen.

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Danke für den Kommentar, Herr Binswanger. Ich habe mir ebenfalls die Augen gerieben: Da war vom kleinen Mann und der kleinen Frau die Rede, die eben die CS-Intervention nicht verdaut haben und dass Linke wegen der Altersarmut Ja gestimmt hätten, Bürgerliche und SVP-Wähler:innen aber, weil sie es den Auslandschweizern nicht gegönnt hätten. Als ob es unter SVP-Wähler:innen keine Altersarmut gäbe.

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Ich hoffe, Herr Binswanger (und weitere) haben ihre professionelle Berufung und Lebensstelle bei der Republik gefunden. Es braucht Menschen, die sich einer Aufgabe, einer Vision ganz hingeben. Herzlichen Dank!!

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Ich zitiere:
"Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV)
Die AHV ist der bedeutendste Pfeiler der Alters- und Hinterlassenenvorsorge in der Schweiz (1. Säule). Sie soll den Existenzbedarf im Alter oder im Todesfall decken. Als Volksversicherung ist die AHV für alle obligatorisch."
Und, ist die AHV denn noch existenzsichernd ...?

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als ein lebenlang selbständige kleinverdienerin und jetziger ahv-winzling freue ich mich sehr auf die finanzielle zukunft.
wie wäre es, wenn die neinstimmerinnen, die es sich leisten können, freiwillig auf die 13. rente verzichten würden, um die finanzierung der 5 milliarden etwas zu verkleinern? immerhin waren das ja gut 40%, die dagegen waren...!

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Citoyen
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Finanzierung der 13. AHV-Rente: Man könnte die Steuern auf Erbschaften wieder einführen.
Im Jahr 2022 wurden rund 88 Milliarden Franken (!) vererbt oder verschenkt. Das ist fast doppelt so viel Geld, wie jährlich über die AHV verteilt wird (Quelle: ZKB).
Vermögen zu vererben bzw. ohne Eigenleistung zu erhalten, hat feudalistische Züge aus aristokratischen Zeiten. Familienclans behalten ihren Reichtum für sich; wozu noch arbeiten? Das müsste die liberalen Überzeugungen eigentlich stärker erschüttern als eine etwas höhere Altersrente nach getaner Arbeit.

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„ Und noch nie haben die Medien so intensiv berichtet – weil das Interesse des Publikums so gross war wie noch nie.“ So R. Birrers Rechtfertigung des Kampagnenjournalismus im TA.

Da lobe ich mir die Republik, die zu Beginn der Debatte ein hieb- und stichfestes Argumentarium präsentiert hat - vielen Dank dafür, war sehr nützlich :-)! - und sich nun nicht zu verrenken braucht.

Bitte weiterhin keine Angst davor, „links“ gescholten zu werden, weil die Republik sachlich richtig argumentiert. Das ist der Preis für seriösen Journalismus - ein Gütesiegel!

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Das „Ja“ kam hauptsächlich durch die eigennützige Haltung „Einverstanden, mehr Geld für mich“ statt „Einverstanden, mehr Geld für Bedürftige“ zustande. Dies erklärt auch die breite Unterstützung in rechten Kreisen. Vielleicht sollte diese Tatsache trotz allem Jubelgeschrei nicht ganz vergessen werden.

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Ich finde es billig, der Abstimmungsmehrheit ein egoistisches Motiv zu unterstellen. Ich hörte gestern die Diskussionsrunde der Parteienvertretung und mir wurde übel vom Geschwafel der FDP und SVP. Genauso tönen sie seit Jahren und haben kaum je die Interessen des Mittelstands und der armen Rentnerinnen vertreten. Tatsächlich pushen die Bürgerlichen die Umverteilung von unten nach oben. Wenn die Mehrheit davon (endlich) die Schnauze voll hat, ist das nicht einfach egoistisch, sondern politisch gerechtfertigt.

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Nennen Sie es, wie Sie wollen. Natürlich ist die Abstimmungsmehrheit kein monolithischer Block und viele werden es auch aus Überzeugung für eine linke Sozialpolitik getan haben. Ich habe auch mit Ja gestimmt, werde aber meiner Einschätzung nach nicht profitieren. Generell vertreten Wähler nun mal genauso bzw. in erster Linie ihre Interessen. Das ist ja auch in Ordnung. Trotzdem hätte eine Anhebung der tiefen Renten keine Chance gehabt. Warum nicht? Wer fehlt da bei den Ja-Stimmen?

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Ob man die Ergebnisse von heute nun begrüsst oder nicht: man kann festhalten, dass grossteils wohl zum eigenen Vorteil abgestimmt wurde. Völlig verständlich also. So verwundert es nicht, dass die Zustimmung zur 13. AHV mit dem Alter deutlich ansteigt, obwohl es (bei der von Binswanger zitierten Umfrage im Januar) auch schon bei den 18-34 Jährigen eine knappe Mehrheit gab.
Bei der Erhöhung des Rentenalters will keiner mitmachen. Nur bei denjenigen die ihre Schäfchen schon im Trockenen haben, den Rentnern, findet sich eine Mehrheit. Aber vielleicht werden FDP-Wählerinnen einfach besonders alt.
Kurz gesagt: ich habe Zweifel, ob wir Schweizer wirklich plötzlich sozialer geworden sind.

Man muss nicht gleich von Gerontokratie sprechen, aber es ist Fakt, dass sich die politischen Kräfteverhältnisse massiv ins höhere Alter verschieben. Wir sollten daher aufpassen, dass zukünftig auch die Anliegen der jüngeren Generationen genügend Gehör bekommen. Stimmrechtsalter ab 16 Jahren wäre ein wichtiger Schritt. Und die Jungen müssen ihre lausige Wahlbeteiligung verbessern. Von daher war es auch clever, nur von der 13. Rente zu sprechen und die Finanzierung aussen vorzulassen. So könnten schlecht informierte junge Wähler den Eindruck gehabt haben, dass sie das Ganze gar nichts angeht. Von der Finanzierung hängt jetzt wirklich viel ab.
Bei einem medianen Alter des Schweizer Stimmvolks von 57 Jahren und der deutlich höheren Wahlbeteiligung im Alter, gibt es vielleicht wirklich bald eine Mehrheit für die Erhöhung des Rentenalters.

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· editiert

Wie ich dieses ewige Jung gegen Alt hasse:
Es wurde grösstenteils zum Vorteil aller abgestimmt:
Die Erhöhung von bescheidenen 8.3 Prozent kommt allen zu Gute. Auch den Jungen.
Warum versuchen so viele Jung gegen Alt gegeneinander aufzuhetzen?
Das hatte auch der Tagi in seiner, für mich unverständlichen, Gegenkampagne gemacht. (An dieser Stelle war ich vom Journalismus des Tagi sehr enttäuscht- Journalisten müssen informieren, nicht Kampagnen fahren)
Eine Erhöhung des Rentenalters finde ich auch falsch. Im Gegenteil: wir müssen, um uns alle beschäftigen zu können ständig neue Bullshitjobs erfinden, denn durch Automatisierung können wir den Bedarf mit immer weniger Arbeitsleistung befriedigen.
Mit anderen Worten: wir sollten weniger Arbeiten, weil wir einerseits produktiver werden und andererseits immer weniger.
Die Einzigen die gestern vermeintlich verloren haben sind die Wohlhabenden, die mehr dafür zahlen müssen. Vermeintlich deshalb, weil dadurch der soziale Friede gestärkt bleibt.
Die Löhne hierzulande sind so gut, da können die 0.4% Mehrkosten locker gestemmt werden ohne dass der einzelne dies an seinem eigenen Wohlstand merkt.

Persönlich wäre ich sogar für 1 Prozent höhere Prämien und dafür zusätzlich eine Senkung des Rentenalters um oben beschriebenes Problem zu lösen.

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Ich hetze nicht jung gegen alt auf. Ich habe nur das Wahlverhalten analysiert. Und die Demografie ist, wie sie ist. Im übrigen habe ich für die 13. AHV und gegen Erhöhung des Rentenalters gestimmt. Mir ist es einfach eingefahren, dass es bei den Rentnern plötzlich wieder deutlich mehr Zustimmung für die Erhöhung des Rentenalters gibt. Meinen Sie denn, dass die SVP-Wähler die für einmal für eine soziale Politik stimmen, wirklich sozialer geworden sind? Ich nicht. Sobald es um die Frage der Erbschaft oder ums Vermögen geht, werden sie wieder wie gewohnt abstimmen.

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Arbeitnehmer
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Das beste an der Initiative ist, dass man sie weder verwässern noch umtexten kann und in Vergessenheit gerät sie auch nicht. Bleibt zu hoffen, dass zur Finanzierung originellere Ideen als die Erhöhung der Mwst.
Finanztransaktionssteuer würde mir gefallen.

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Freizeitphilosoph und Philanthrop
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...mir auch, aber Mikrosteuer noch mehr.

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Wieso nicht einfach über die Erhöhung des Beitragssatzes, bevor wir überhaupt Ideen wie Mwst. erwähnen? Der Beitragssatz würde um 0.35% steigen, was sich trotzdem (nach eigenen Berechnungen) für alle lohnen würde, die durchschnittlich weniger als 280‘000 jährlich verdienen.

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Ihr letzter Absatz, Herr Binswanger, fasst die Politik der letzten 20-30 Jahre in der Schweiz (und auch in Europa) sehr gut zusammen. Vielen Dank!

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Es bleibt dabei: Diejenigen mit einer Maximalrente, denen es mehrheitlich gut geht, erhalten eine höhere 13. Rente als diejenigen, die mit einer Minimalrente durchkommen müssen. Deshalb ist es jetzt wichtig, diejenigen gezielt zu unterstützen, die trotz der 13. Rente immer noch unter dem Existenzminimum leben.

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Ja, die Giesskanne als Prinzip bleibt, ebenso wie die Tatsache, dass das Umverteilungsprinzip bestehen bleibt: Jene mit Maximalrente haben einfach Vielfaches einbezahlt, jene am unteren Rand erhalten mehr, als sie einbezahlt haben. Und selbstverständlich brauchen jene, die unter dem Existenzminimum leben, mehr als nur leere Versprechen bzw. allenfalls menschenunwürdige Hürden für nbisschen Almosen.

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„Schluss jetzt mit den Moralpredigten“ was ist das für eine Sprache! , die keine Skepsis zulässt an der von ihnen genannten erreichten Umverteilung und dem nun folgenden Anpacken von wirklich nötigen Veränderungen der Sozialsysteme wie Altersversorgung und Gesundheitsversorgung …

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"Schluss mit den Moralpredigten": Da muss ich leider beipflichten, Herr Binswanger. Sie sprechen mir zwar inhaltlich weitgehend aus der Seele, neigen selber jedoch auch zum Moralpredigen... Ohne diese kleinen Aussetzer kämen Ihre Texte bei mir noch besser an.

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Ich bin mit Ihnen beiden nicht ganz einverstanden, Frau K. und Herr Räz. So wie ich Herrn Binswanger verstehe, hat er nicht pauschal jegliche Kritik als Moralpredigt bezeichnet, sondern moralistisch aufgeladene Polemiken vor der Abstimmung wie diejenige im Tagesanzeiger von Frau Birrer. Gegen eine ehrliche kritische Auseinandersetzung hätte Herr Binswanger wahrscheinlich kaum etwas: er kritisiert generell die unredliche Art, wie diese Debatten oft geführt werden.

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Rentner
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Ich frage mich, ob die AHV-Strafe für Ehepaare abgeschafft werden sollte. Diese Maßnahme ist diskriminierend und überholt. Sie zwingt verheiratete Rentner, Ergänzungsleistungen zu verlangen, um das zu bekommen, was ihnen gehört.

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Was mir Sorge bereitet sind die zunehmenden altersdiskriminierenden Äusserungen in Artikeln, Politikeraussagen und in begleitenden Kommenraren bspw. auf Tamedia. Wird nun zu „Land gegen Stadt“ auch „Jung gegen Alt“ gehetzt?

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Freizeitphilosoph und Philanthrop
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Jetzt bin ich mal gespannt auf die Finanzierungslösung. Wie oft höre ich von Politikern, dieses und jenes wäre zwar eine schöne Idee, sei aber nicht finanzierbar.
Wie die Schweiz beklagen viele Saaten die fehlenden finanziellen Mitteln, doch kreative Lösungen zu finden, dazu fehlt scheinebar der Wille oder der Mut.
Aber wäre nicht genau dies eine der Kernaufgaben des Parlaments, sich für die benötigten Finanzen zu bemühen? Am Ende geht es um nichts weniger als um den sozialen Frieden und die Stabilität der Schweiz. Dazu ist die Existenzsicherung möglichst aller grundlegend.

Steuern heissen 'Steuern' weil sie zum steuern, also zum lenken und handeln befähigen. Doch einfach nur Steuern erhöhen, ist fantasielos. Neue Einnahmequellen zu erschließen setzt Fähigkeiten, Kreativität und Mut voraus. Genau das vermisse ich bisher in Bundesbern.

Ich bin noch immer fasziniert von Ideen wie z.B. der Mikrosteuer (https://mikrosteuer.ch), ein echt kreativer Ansatz, revoluzionär und mit diversen positiven Nebeneffekten auf Klima und den entfesselten Finanzmarkt.

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· editiert

"Tatsache ist auch, dass die Schweizer Politik diesem Missstand nun seit Jahrzehnten passiv zugeschaut hat und vor der Aufgabe, Abhilfe zu schaffen, schlicht und einfach versagte." Die "Passivität" der Politik sehe ich nicht, auch wenn Sie mit "Politik" nur die Politiker meinen. Aber auch bei dieser 13. AHVwar von "Passivität" der "Politik" keine Spur. Die Vorlage die mehr "Umverteilung" wie wir uns im Titel leisten könnten, wurde genau wegen dieser Umverteilung vehement bekämpft. Mit dem Versagen bin ich einverstanden aber für mein Geschmack spielte das Volk eine Hauptrolle dabei.

Vor Berset waren ein Paar abbauende Reförmchen von Volk abgelehnt

Bersets AV2020 war ein guter Versuch die Finanzen der Altersvorsorge besser zu sichern, sie fairer zu machen, die AHV gegenüber die BVG zu stärken und den wenig Verdienenden (insbesondere Frauen mit mehreren Teilzeit Jobs und daher (fast) keine BVG Rente) zu einer besseren Altersvorsorge zu helfen. Die wurde vom Volk abgelehnt.

Wir hatten die Initiative von Links eine Erbschaftssteuer zugunsten der AHV einzuführen - vom Volk abgelehnt.

Seither hatten wir STAF, die Erhöhung des Rentenalter der Frauen - von der "Politik" getrieben, von Volk angenommen.

Das Volk spielt - finde ich - eine sehr grosse Rolle sowohl direkt (demokratisch) durch Initiativen und Referendum als auch indirekt durch die Zusammensetzung der Parlamente (bei Bund und Kanton).

Ich wehre mich gegen die Tendenz aller Verantwortung der "Politiker" zuzuspielen. Wir sind die Beste Demokratie der Welt. Das Stimmvolk spielt kräftig mit.

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Sie haben völlig recht: das Volk stimmt oft gar nicht im Sinne seines Eigeninteresses ab. Dazu gehört eben auch, dass alle bürgerlichen Parteien die Erbschaftssteuer - eine der gerechtesten Steuerformen überhaupt - ablehnen. Vielleicht sähe das Abstimmungsverhalten des Volks anders aus, wenn eine solche von allen Parteien unterstützt würde.

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Hans Peter Feldmann
Theologe & Ketzer
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Danke der Auflistung des zutrage getretenenen Windfahnentums in der Schweizer Medienlandschaft.

VIERTER PLATZ: MICHAEL HERRMANN (schon immer nicht die hellste Kerze):
„So machte der Politologe Michael Herrmann für die Popularität der 13. AHV-Rente allen Ernstes die «Anspruchs­haltung» der Boomer verantwortlich, die für «Bescheidenheit und Sparsamkeit» keinen Sinn mehr hätten.“

DRITTER PLATZ: „Arthur Rutishauser, der Chefredaktor der «SonntagsZeitung»,, (auch noch nie das schärfste Messer in der Schublade) verstieg sich sogar zur Behauptung, das steigende Medianalter der Abstimmenden werde dazu führen, dass «Rentenalter­erhöhungen immer weniger durchsetzbar» würden – obwohl die Umfragen zur Renten­initiative das exakte Gegenteil gezeigt haben, nämlich dass bereits pensionierte Bürgerinnen, die von einer Rentenalter­erhöhung nicht mehr betroffen wären, solchen Reform­vorschlägen mit Abstand am aufgeschlossensten gegenüber­stehen.“

ZWEITER PLATZ: Die ganze Tagi-Redaktion in corpore (auf baseldytsch auch „Schissdräggzygli“ genannt): „Da war es schon beinahe wohltuend, dass manche Kommentatorinnen wenigstens am Sonntag­nachmittag mit Licht­geschwindigkeit die Seiten wechselten. Während «Tages-Anzeiger»-Chefredaktorin Raphaela Birrer vor der Abstimmung noch «vor kurzsichtigem Populismus» warnte, traf sie in ihrem Abstimmungs­kommentar plötzlich die Feststellung: «Der Problem­druck ist real: Viele Seniorinnen und Senioren plagen Existenz­ängste.» What a difference a Windfahne (Einfügung von mir) makes!“

ERSTER PLATZ (mit Drumroll und Tataa): Die trüben Tassen der NZZ, die mir ihrer unverschämten Feststellung eindeutig den Vogel abgeschossen haben: „ Der Lockruf des Geldes hat gewirkt: Das Portemonnaie gibt den Ausschlag für den Volksentscheid zu höheren AHV-Renten“. Da kommen mir nur folgende Namen in den Sinn (Reihenfolge zufällig, Liste nicht abschliessend): Hans W. Kopp, Philipp Bruggisser, Mario Corti, alle Unterzeichnenden des peinlichen Bundesratsbrieflis, die Chefriegen von CS, UBS und der Basler Chemie und was dergleichen Charakterlumpen mehr betrifft, für die der „Lockruf des Geldes“ das Nonplusultra bedeutet. Dazu gehört auch die NZZ-Spitze. Ausdrücklich ausgenommen seien hier der Nebelspalter-Somm, der Herrliberg-Blocher samt der Jung-Blocherin und natürlich der Weltwoche-Klöppel, weil das bei dieser Löli-Sippe schon längst zum bekannten Glockenklang gehört.

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Sie haben Florence Pärli vergessrn, Jungfreisinnige Kandidatin für die Stadtberner Exekutive: die schafft Platz 1-4 alleine! (heute im Tagi/Bund)

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Ich hoffe für den 9. Juni auf eine mindestens so hohe Stimmbeteiligung. Zeigen wir es den Pharmalobbyisten mit einem Doppel JA für die Initiativen der Mitte und der SP.

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Vielen Dank für den Kommentar!
Eine Frage ist bei mir, nachdem ich das Ja eingeworfen habe und nachdem jetzt die Abstimmungen vorbei sind, trotzdem geblieben:
Das MwSt-Argument: Wenn die AHV in Zukunft nicht über die Lohnprozente und nicht über die Bundessteuer finanziert wird, dann wird sie u.U. über eine Anhebung der MwSt finanziert (meines wissens um ca. 1%). Wie wahrscheinlich ist es, dass die AHV in Zukunft über diese Anhebung finanziert wird? Und: Wie hart würde eine solche Anhebung die Personen und Familien mit den tiefsten Einkommen treffen?

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Genau darum ist das "Ja" meiner Ansicht nach ein Fehler gewesen: Zahlen müssen auf die eine (Mehrwertsteuer, Bundessteuer) oder andere (Lohnprozente) Art alle dafür, auch die Geringverdiener, auch die bereits Pensionierten (ausser bei den Lohnprozenten). Besser wäre es gewesen, die Rentenzahlungen anzuheben - bei denen, die es brauchen, sowie das System der Ergänzungsleistungen (das aus einem anderen Topf stammt) in die Rentenversicherung zu integrieren (wenn es das dann noch brauchen würde).

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Es gibt noch andere Finanzierungsmöglichkeiten, Transaktionssteuer zb. Also nicht grad Schwarzmalen , sondern sich dafür einsetzen.

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"Die politische Verhandlungs­macht der Linken wird zunehmen nach diesem Abstimmungs­erfolg. Es stehen weitere Urnen­gänge ins Haus, bei denen es um die Kaufkraft der breiten Bevölkerung geht, als Nächstes nun die Prämien­entlastungs­initiative. Auch diese Initiative, von der vor allem mittelständische Familien profitieren würden, hat gute Chancen durchzukommen. Dasselbe gilt auch für die Kostenbremse-Initiative der Mitte – und das Referendum gegen die BVG-Reform, bei dem es erneut um künftige Renten­höhen gehen wird. "

Ich denke, dass es eine Chance gibt, dass der erste Satz stimmt. Ich sehe die Chance darin, dass viele Stimmbürger*innen die sich zu der SVP Basis zählen würden, für die 13. AHV gestimmt hätten. Somit hätten sie sich in diesem Fall ihre eigenen Interessen erkennen können und sich nicht von dem üblichen SVP Mantra blenden lassen.
Ob sich dieser bessere Durchblick für andere Linke Initiative hält wäre zu wünschen.

Als Linke würde ich mich ein Bisschen freuen. Aber als Linker der die linke Politik (gegen ua die SVP) nach Kräften mit finanziert, bin ich auch sauer auf die SVP Wählerschaft die von unserer Initiative profitiert aber trotzdem stets mehr SVP Parlamentarier wählt. Ich empfinde sie als eine Art "Schwarzfahrer".

Auch zu erwähnen - die SVP zeigt Tendenzen ihr Volk zu entdecken. Ich habe gesehen wie sie ein Bisschen für bezahlbare Kitas einsetzen will, und auch für besser bezahlbare KK Prämien - durch höhere Steuerabzüge natürlich.

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Ich bin bedtürzt über die Unterstellung, dass wir Boomer aus Egoismus für die 13. AHV sind. Ich habe doch mein ganzes Geld für meine Kinder ausgegeben und werde das, wenn nötig und in meinen bescheidenen Möglichkeiten auch weiterhin tun. Wir haben auch für unsere Eltern gearbeitet, das ist doch nicht zu viel verlangt. Es geht wieder nur darum, Sündenböcke zu bezeichnen. Ich bin enttäuscht über die Analysten, Politologinnen und hochstrebenden Politikerinnen, die uns Egoismus unterstellen.

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Ja, mir geht es genauso. Es ist ganz böse! So funktioniert Propaganda, die nur eines will; verhetzen und spalten!

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Als Alleinerziehende von 3 Kindern kann ich Ihre Worte nur unterstützen. Ich bin nicht nur bestürzt, ich bin entsetzt über all die seit Sonntag verbreiteten Unterstellungen! Wir müssen uns echt fragen, in welchem Zustand sich unsere Gesellschaft befindet.

Ergänzen möchte ich noch, dass ich mein ganzes Arbeitsleben lang nebst dieser 14 Jahre langen, sehr aufwändigen Carearbeit hochprozentig berufstätig war und in die Pensionskasse eingezahlt habe (was nicht alle in meiner Situation können). Dabei konnte ich aber in den letzten 15-20 Jahren zuschauen, wie alles, was mal auf dem Papier versprochen wurde laufend nach unten korrigiert wurde: Erst der Wechsel vom Leistungsprimat zum Beitragsprimat, danach kaum mehr Zinsen auf dem Kapital und sinkende Umwandlungssätze. All diese Renteneinbussen trotz grosser Doppelbelastung werden durch die 13. AHV-Rente nicht einmal annähernd kompensiert... aber ich bin dankbar dafür. Für viele andere ist es überlebenswichtig.
Dazu kommen die steigenden Krankenkassenprämien und die immer höheren Wohnungsmieten...

Wollen wir wirklich wieder dahin zurück, dass die eigenen Kinder durch Direktzahlungen die Eltern im Alter unterstützen müssen? oder die Grosis wieder bei den Kindern in den eh schon viel zu kleinen Wohnungen irgendwie einquartieren?

Das käme die Jungen sehr viel teurer zu stehen und das Kinderkriegen würde wie früher wieder überlebenswichtig für das eigene Alter. Aber das wäre doch wieder echte Eigenverantwortung?! (Zynismus lässt grüssen)

Ich würde die Finanzierung über eine Erbschaftssteuer auf grossen Erbschaften befürworten. Und die Finanztransaktionssteuer oder andere Mikrosteuern... Und generell die Umstellung auf ein menschenwürdiges bedingungsloses Grundeinkommen...

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Ich wünsche mir mehr Umverteilung von Chancen und Gerechtigkeit. Hoffentlich führt die Annahme der 13. Rente zu einer Änderung der Mentalität.

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Dr. Erwin Carigiet
Sozialrechtler
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Rund um die Abstimmung zur 13. AHV-Rente, die das Schweizer Volk gestern am 3. März 2024 mit eine klaren Ja und einer hohen Stimmbeteiligung angenommen hat (https://lnkd.in/diatbWZY), stellt sich wieder einmal die Frage nach der sozialen Gerechtigkeit und wie sie gemessen werden kann und soll.

Die Antwort auf die Frage, auf welche Merkmale der Welt wir uns bei der Beurteilung einer Gesellschaft und der Einschätzung von Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit konzentrieren sollen, ist nicht so einfach zu geben, wie es viele gern tun. Eine Frage und deren möglichen Antworten, mit der ich mich seit Jahrzenten in Büchern und wissenschaftlichen Beiträgen beschäftige (wen dies interessiert, findet ein Verzeichnis dazu auf meiner Website: erwincarigiet.ch).

Den traditionellen Maßstab der meisten Wirtschaftswissenschaftler:innen, die Zahlen zum Bruttonationaleinkommen beziehungsweise Bruttoinlandsprodukt, halte ich für sich allein genommen für zu wenig aussagekräftig, da sich gesellschaftliche Verwerfungen und wachsende soziale Ungerechtigkeit daraus nicht erkennen lassen.

Eindrücklich hat dies der Nobelpreisträger für Wirtschaft Amartya K. Sen in seinem umfangreichen Œu­v­re beschrieben und für mich schlüssig begründet. Bahnbrechend waren seine Beiträge zur Interdependenz

  • von ökonomischer Freiheit,

  • sozialen Chancen,

  • Sicherheit und

  • politischer Freiheit (Demokratie).

Sen hat dies z.B. am Effekt beschrieben, dass in Indien jene Gliedstaaten am wenigsten Armut aufweisen, in denen die demokratischen Strukturen am besten funktionieren.

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Apropos Umverteilung von Jung zu Alt. Meine Generation der heute über 70jährigen sind die grossen Verlierer dieser Abstimmung: Wir erhalten den 13. nur noch relativ kurze Zeit während die Jungen während all ihren Pensioniertenjahren voll profitieren. Das sollten sich "Jungspunde" wie der Kollege Hansueli Schöchli von der NZZ mal durch den Kopf gehen lassen.

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Korrekt. Aber die Jungen werden sehr lange dafür zahlen - je nachdem, wie das finanziert werden wird via Mehrwertsteuer-Erhöhung und/oder Erhöhung der Beiträge vom Lohn. Vielleicht sogar durch Erhöhung der Bundessteuer, wir werden es sehen.

Gratis bekommen die Jungen es jedenfalls nicht.

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Das war nicht als Forderung gemeint. Ich wollte mit dem Beitrag bloss zeigen, wie beliebig das Jung-Alt-Argument angewendet werden kann. Letztlich müssen bei jedem Vorsorge-System - auch in der 2. Säule - die Jungen für die Alten arbeiten, die Aktiven für die Inaktiven. Am besten ist in dieser Hinsicht eine Finanzierung über die direkte Bundessteuer. Dann zahlen die reichen Alten mit.

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Dafür lebten sie in all den Aufschwungjahren, werden Sie demütiger. Und alle Seiten sollen endlich mit Jammern aufhören. Wir leben in einer heilen Blase; guckt doch in die Welt. Die meisten Menschen leben ohne Vorsorge.

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Finanzierungsmöglichkeiten: Lebensarbeitszeit-Modell, Einführung einer Luxussteuer, Transaktionssteuer

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Leser
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Die Initiative und das Abstimmungsergebnis sind meiner Meinung nach ein Schritt in die richtige Richtung. Vermisse einfach etwas mehr Nüchternheit von allen Seiten und Kommentatoren. Warten wir mal die Umsetzung der Initiative ab und bleiben wir dran ...

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Ich teile den Optimismus von Herrn Binswanger nicht vollumfänglich. Ob am 3. März 2024 wirklich für eine Umverteilung von den Bessergestellten zu den Schlechtergestellten gestimmt wurde - und nicht für eine Umverteilung von Jung zu Alt oder von den Flüchtlingen zu den Schweizer Rentnern oder von den Notleidenden im Globalen Süden zu den Schweizer Rentnern - hängt davon ab, wie die 13. AHV finanziert wird. Vor der Abstimmung waren in den sozialen Medien Aussagen zu lesen wie: "Es ist schon zu viel Geld ins Ausland geflossen. Jetzt müssen endlich wir Schweizer für uns schauen." Die SVP agitiert auch bereits in diese Richtung.
Nach meiner Meinung am gerechtesten wäre eine Finanzierung über eine Bundessteuer für hohe Erbschaften. Das ergäbe eine Umverteilung von den sehr gut gestellten Rentnern zu den weniger gut gestellten Rentnern. Denn heute erben mehrheitlich Pensionierte von ihren hochbetagten Eltern.

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Mathematiker in IT, Bildung und Beratung
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Bürgerlich.
Wenn sich so viele Bürger so unbürgerlich verhalten,
sind die Bürgerlichen wirklich noch bürgerlich?
Schade, dass der einst wert-volle Begriff so verschandelt wird.

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Die Verlierer der beiden Volksinitiativen zur AHV wetzen schon die Messer. Bei der Finanzierung der nun leicht verbesserten AHV wittern sie die Chance, dem Volch die 13. Monatsrente hinterrücks wieder aus der Tasche zu zaubern.
SP, Grüne und Gewerkschaften sind gut beraten, bereits ab morgen klar Position zu beziehen, was die Finanzierung der AHV betrifft.
► Höhere Lohnabzüge sind ein sozialpolitisches No-go!
► Keine Erhöhung der MWST, dieser unsozialsten aller Steuern und bequemer Selbstbedienungsladen für denkfaule Politiker (siehe EU-Länder mit fast 3x so hoher MWST)
► Erhöhung des Rentenalters: nur selektiv, für Berufe mit geringer Belastung (physisch wie psychisch), am einfachsten gekoppelt an die Jahre mit Beiträgen aus Erwerbsarbeit, Erziehungsarbeit oder Arbeitslosigkeit, nicht aber aus Erstausbildung.
► Bescheidene Bundessteuer auf Erbschaften zur Mitfinanzierung der Renten.
► Es gilt, den Schwung aus der Abstimmung auszunützen und die Pflöcke betreffend Finanzierung jetzt einzuschlagen.

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„Höhere Lohnabzüge sind ein sozialpolitisches No-go!“
Und wie lautet Ihre Begründung? Die Initianten haben zur Genüge vorgerechnet, dass dies der schmerzloseste Weg ist, ebenso der sozialste, weil im Sinne der Initiative umverteilende.

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Den "Giesskannenprinzip" schreienden Rentner kann ich wärmstens empfehlen die 13te direkt in ein Republik Abo zu reinvestieren.
Obwohl, bei diesem Artikel hätte ich eine Diskussion über die verschiedenen Finanzierungsvarianten wie z.B. Erbschaftsteuern, Steuer auf Finanztransaktionen usw. sowie deren politische Machbarkeit spannender gefunden, Herr Binswanger. Ich freu mich schon auf Ihre Analyse!

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Alles gut und recht, nur mit Umverteilung (von oben nach unten) hat das ganze überhaupt nichts zu tun. Mit der Beitragserhöhung zahlen alle mit, höhere Einkommen zwar mehr, aber prozentual gleich, wie es ja auch bisher ist. Zusättlich belastet es die Firmen, und das sind nicht alles reiche Multis, im Gegenteil. Ber dr MWST dasselbe, da zuahlen alle mit aber die weniger begüterten belastst das mehr. Finanztransaktionssteuer oder eben vor allem eine Erbschaftssteuer wären das richtige, aber ich glaube nicht an den Storch.

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Andreas Fischer
nachdenklich
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Es gibt doch in der Regel nach den Abstimmungen eine repräsentative Nachbefragung der Stimmenden (Alter, Herkunft, Parteizugehörigkeit. Motivation..). Ich bitte als Verleger unsere Redaktion R sich diesem Thema kontinuierlich anzunehmen und auch den falschen (irreführenden?) Prognosen vor der Abstimmung und deren Auswirkungen. Und darüber zu berichten. Das könnte doch auch die politische Diskussion normalisieren und etwas konkretisieren. Besonders die Finanzierungsfrage. Danke

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Freizeitphilosoph und Philanthrop
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Jawohl.
Und ich vermute, dass auch die hohe Stimmbeteiligung dieses erfreuliche Resultat begünstigt hat. Für mich endlich mal ein repräsentatives Bild einer Bevölkerung, die wohl gar nicht so 'bürgerlich' ist wie man sonst meinen könnte. Das lässt mich hoffen!

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Ich habe nur eine Frage: wer definiert ein würdiges und selbstbestimmtes Alter? Und was sind die Parameter dazu?
Eine Frage, welche mich seit Jahren umtreibt und vielleicht wäre es an der Republik, mit dieser Frage eine Debatte loszutreten.

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Michael Tanner
Mediation · Coaching · Paarberatung
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Danke, Daniel Binswanger, für den binssigen Kommentar, der insgesamt runter geht, wie Sirup am Kindergeburtstag.

Bei der Einleitung hats beim Lesen bei mir etwas gestockt.

Ich lese "Wunden lecken".
Ich lese "nicht fähig scheint".
Ich lese "Realitätsprinzip".
Ich lese "Minimale Ausnüchterung".
Ich lese "Ideologische Schaumschlägereien".

Nun stehe ich natürlich, wie Sie auf der Seite menschlicher Werte. Nun wirkt aber Ihr Beitrag in der Wahl des Vokabulars ähnlich schamschlägerisch auf mich.

Wenn ich also die vier erstgenannten Attribute lese, entsteht in mir der Eindruck, dass es Ihnen wichtig scheint, die Verlierer zu diffamieren.

Nun, mir fällt ja auch auf, dass "bürgerlich" heute eher ein Synonym steht für einen "Autobahnbau" hin zu Strukturen zur Ausbeutung der Menschenkraft durch Konzerne, deren Hauptsitze sich in der Schweiz installieren um sich anständigen Steuern inkl. Sozialabgaben zu entziehen. Langsam geht offenbar die Rechnung nicht mehr auf.

Ich freue mich natürlich, wenn "wir" uns ausnahmsweise nicht Wundenlecken müssen. Und dass wir den Realitäten endlich maximal nüchtern in die Augen schauen. Aber tun "wir" das denn wirklich?

Weniger Ideologische Schaumschlägerei? Das möchte ich mal lernen. Wie könnte ich mir das aneignen? Ich wäre froh um ein Vorbild, wie dies denn aussehen würde. Um sachdienliche Hinweise bin ich dankbar.

Ich finde, ihr Kommentar "wir können uns mehr Umverteilung leisten" hat wirklich Gehalt. Die Realitäten der Ökonomie manifestieren sich im hier und jetzt. Und scheint mir insbesondere der Hinweis auf die Kaufkraft der breiten Bevölkerung wesentlich. Das macht für mich den Kern und die Schönheit ihres Beitrages aus.

Mit genug Salz und Pfeffer und vielen feinen Gewürzen schreiben, ohne zu diffamieren, - das wäre noch ein plus.

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„Diffamieren“: jemanden in Verruf bringen, sein Ansehen , seinen Ruf beschädigen, ihn verleumden
Nicht Ihr Ernst, dass das hier geschieht, oder?
„Wunden lecken“: Die Gegner haben haushoch verloren; tut - nach den Reaktionen zu schliessen - ordentlich weh: dem Geldbeutel.
„Nicht fähig scheint / Realitätsprinzip“:
Stimmt doch: Die Gegner haben auf die Niederlage mit den gleichen, längst widerlegten Argumenten reagiert wie in ihrer Kampagne und das Wohl der Gesamtbevölkerung haben sie schon lange aus den Augen verloren.
„Minimale Ausnüchterung“:
Sorry, aber bei dieser Besoffenheit der “Bürgerlichen“ vom Neoliberalismus bräuchte es wohl eine Entziehungskur.
D.B.s Beitrag sei ebenso „schaumschlägerisch“. Das reden Sie nun einfach daher: Wo denn?

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